Die meisten Grundnahrungsmittel werden in Deutschland mit sieben Prozent Steuern belegt. Die volle Mehrwertsteuer wird bisher nur fällig, wenn Getränke gekauft werden oder im Restaurant gegessen wird.
Die Packung Äpfel wird im Supermarkt mit sieben Prozent besteuert. Kauft man im selben Laden allerdings Apfelsaft, dann wird dieser mit 19 Prozent besteuert. Würde man einen Apfel im Restaurant bestellen, würde dieser ebenso mit 19 Prozent besteuert werden. Allerdings nur, wenn der Apfel im Restaurant gegessen wird, zum Mitnehmen wäre er wieder mit sieben Prozent besteuert.
Forderungen nach höheren Steuern
Das Umweltbundesamt möchte tierische Produkte jetzt höher besteuern: und zwar generell mit 19 Prozent. Die Präsidentin der Behörde, Maria Krautzberger, erhofft sich durch höhere Steuern eine Verringerung der Methan- und Lachgasemissionen. Außerdem könnten die daraus resultierenden 5,2 Milliarden Euro Steuereinnahmen dafür verwendet werden, pflanzliche Lebensmittel zu subventionieren oder öffentliche Verkehrsmittel günstiger zu machen.
Hintergrund der Forderung ist ein Bericht des Umweltbundesamtes aus dem hervorgeht, dass die Landwirtschaft wesentlich zum Klimawandel beitrage.
Eine Strafsteuer auf Lebensmittel, wie vom Umweltbundesamt gefordert, hat keinen positiven Nutzen für das Klima, sondern verteuert vor allem den täglichen Einkauf für die Verbraucher. – Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes
Pläne stoßen auf Gegenwind
Der deutsche Bauernverband hält die Pläne für „Effekthascherei“. Es wäre zum Beispiel ohne die Rinderzucht keine Grünlanderhaltung möglich, so der Präsident des Verbandes. Lediglich 7 Prozent der Treibhausgase entfallen dem Bericht des Umweltbundesamtes zufolge auf die Landwirtschaft – über 90 Prozent dagegen auf Energie, Industrie und Verkehr. Dort würde dem Bauernverband nach aber keine Steuererhöhung gefordert.
Warum das Ganze dennoch eine gute Idee sein soll, hat detektor.fm-Moderatorin Maja Fiedler Felix Poetschke vom Umweltbundesamt gefragt.