Doping-Skandal: Totalversagen des IAAF
WADA attestiert #Leichtathletik-Weltverband komplettes Versagen im Kampf gegen Doping & Korruption. Hauptverantwortlich: Ex-IAAF-Chef Diack
— ZDF Sport (@ZDFsport) 14. Januar 2016
Die Leichtathletik ist zum Skandalsport geworden. Der ehemalige Vorsitzende des Leichtathletikweltverbands, Lamine Diack, der bis 2015 im Präsidentenamt war, gilt laut des aktuellen Berichts der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) als Hauptverantwortlicher im Doping-Skandal des IAAF. Diack soll für die „Organisation und Ermöglichung der Verschwörung“ hauptverantwortlich sein.
Unter seiner Leitung sollen zahlreiche Doping-Fälle vertuscht und positive Doping-Tests manipuliert worden sein. Auch von Erpressungen und Machtmissbrauch ist die Rede. Gegen Diack ist im November 2015 wegen Korruption und Geldwäsche Anklage von der französischen Justiz erhoben worden. Es folgte sein Rücktritt.
No fans of other teams should be getting any joy out of any of this. No winners. Too many losers. #Essendon#WADA
— Cheryl Critchley (@CherylCritchley) 11. Januar 2016
Aber auch sein Nachfolger, der amtierende Vorsitzende Sebastian Coe steht unter Druck. Ob er wirklich mit weißer Weste aus dem Skandal geht, ist noch offen.
Ich sage mal so, die Weste ist nicht schwarz, ob sie richtig weiß ist, kann ich momentan nicht sagen. Mein Eindruck ist eher, dass sich Herr Coe eher im Umgang mit dem Problem als nicht sonderlich geschickt erwiesen hat. – Hajo Seppelt, Journalist und Doping-Experte
Im Schatten von Diack
Der 59-jährige Brite, bis 2015 noch als Vizepräsident unter Diack im Amt, will von den Machenschaften seines Vorgängers nichts gewusst haben. Die Hoffnungen der WADA liegen nun bei Coe, das Kontrollsystem zu reformieren. Dafür bleibt ihm bis zum Sommer 2016 Zeit. Denn dann beginnen die olympischen Sommerspiele in Rio.
Welche Folgen der Skandal beim IAAF für die Leichtathletik hat und wie es nach den Enthüllungen weitergeht, darüber hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Hajo Seppelt gesprochen. Der Journalist ist langjähriger Doping-Experte und hat mit seinen Recherchen und Beiträgen bei der ARD maßgeblich an der Aufdeckung des Skandals mitgewirkt.
Redaktion: Markus Vorreyer