In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober sind die Länder der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik offiziell der Bundesrepublik Deutschland beigetreten. Der 3. Oktober ist seitdem als Tag der Deutschen Einheit ein gesetzlich festgelegter Feiertag. An diesen gesetzlichen Ruhetagen herrscht Arbeitsruhe. Konkret heißt das also: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben frei, Supermärkte bleiben zu und LKWs dürfen nicht über die Autobahn rollen.
Feiertage sind Ländersache
Der Tag der Deutschen Einheit ist dabei ein besonderer Feiertag, da er der einzige ist, der im Bundesrecht verankert ist und damit für alle Bundesländer verpflichtend ist. Denn die Regelung der gesetzlichen Feiertage ist in Deutschland eigentlich Ländersache. So gibt es verschiedene Feiertage, die nur in manchen oder sogar nur in einzelnen Bundesländern gelten. Berlin ist etwa das einzige Bundesland, in dem seit 2019 der Internationale Frauentag am 8. März ein arbeitsfreier Tag ist. Neun Feiertage gibt es allerdings, die in allen Bundesländern begangen werden. Neben dem Tag der Deutschen Einheit sind das natürlich die Weihnachtstage, Neujahr oder der Tag der Arbeit.
Brauchen wir neue Feiertage?
Ein Großteil der Feiertage in Deutschland sind christlichen Ursprungs. Bei mittlerweile fast 40 Prozent konfessionslosen Menschen in Deutschland und im Grundgesetz verankerter Säkularität stellt sich die Frage, warum das Christentum eine so hervorgehobene Stellung in unserer Feiertagskultur innehat und warum es nicht auch gesetzliche jüdische oder islamische Festtage gibt.
Auch das christlich tradierte Verbot von Unterhaltungs- oder Tanzveranstaltungen an den sogenannten stillen Tagen, zu denen etwa der Karfreitag zählt, sorgt immer wieder für hitzige Diskussionen.
Über den Entstehungsprozess von Feiertagen und deren gesellschaftlicher Bedeutung spricht detektor.fm-Moderator Yannic Köhler in dieser Folge von „ist das gerecht?“ mit Rechtsanwalt Achim Doerfer.