Play
Das Oberlandesgericht in Dresden. Symbolfoto: Ronny Hartmann | AFP
Bild: Oberlandesgericht in Dresden. Foto: Ronny Hartmann | AFP

Ist das gerecht? | Justiz und Corona

Gerichte geschlossen, Verhandlungen vertagt

Das Coronavirus legt auch die Gerichte lahm. Verhandlungen sind ausgesetzt, Urteilsverkündungen verschoben. Was bedeutet das für die Justiz?

Die Gerichte schalten auf Notbetrieb: Urteilsverkündungen werden ausgesetzt, der Verwaltungsbetrieb wird runtergefahren. Physical Distancing ist auch am Gericht das Gebot der Stunde.

Was verschoben werden kann, wird verschoben

Nur dringende Sachen werden weiterhin behandelt. Das betrifft vor allem Strafsachen. Werden die nicht fristgerecht verhandelt, müssten möglicherweise Schuldige aus der Untersuchungshaft entlassen werden.

Der Notbetrieb stellt die Justiz gleich vor mehrere Herausforderungen. Da ist zum Beispiel die richterliche Unabhängigkeit, in der auch die zeitliche Verfahrensplanung inbegriffen ist. Theoretisch könnten Richterinnen und Richter also auch weiterhin darauf bestehen, Verfahren unbeirrt weiterzuführen. Da ist aber eben auch der Verwaltungsapparat, der teilweise so drastisch reduziert wird, dass Rechtsanwälte nicht mehr bezahlt werden.

Wenn dann entschieden wird, dass es nicht systemrelevant ist, Anwälte zu bezahlen, dann ist der junge Kollege auch nach vier Wochen pleite.

Dr. Achim Doerfer, Rechtsanwalt

Dr. Achim Doerfer, Rechtsanwalt

Justiz im Ausnahmezustand

Einheitliche Regelungen gibt es aber nicht, die Bundesländer können individuell festlegen, wie an den Gerichten verfahren wird. Das hat auch dazu geführt, dass die Gerichte noch verhältnismäßig lange am Normalbetrieb festgehalten haben. Erst um den 17. März rum wurden die ersten Gebäude für Publikumsverkehr geschlossen und Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt. Da waren in mehreren Ländern schon weitreichende Regelungen zu Veranstaltungen und Ladenöffnungen in Kraft.

Was bedeutet das Coronavirus für die Justiz und damit auch für den Rechtsstaat? Darüber spricht detektor.fm-Redakteurin Rabea Schloz mit dem Rechtsanwalt Achim Doerfer.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen