Seit den 1960er Jahren steht in Lüneburg ein Denkmal. Es ist eines von vielen, etwa eine Millionen gibt es in ganz Deutschland. Der Lüneburger Gedenkstein aber soll an Wehrmachtsoldaten erinnern. Er wurde von einem Veteranenverband aufgestellt, die Stadt hatte sich damals bereit erklärt, das Denkmal zu pflegen.
Denkmal in Lüneburg umstritten
Heute ist der Stein relativ verwahrlost. Immer wieder wird er mit Farbe beschmiert oder besprüht. Die Stadt lässt das weitestgehend zu, sieht darin „ein öffentliches Symbol der unterschiedlichen Denkweisen in der erinnerungskulturellen Diskussion“, erklärt eine Stadtsprecherin. Neben dem Denkmal steht darüber hinaus eine Infotafel, die den Stein in den historischen Kontext einordnen soll.
Zufriedenstellend ist das aus Ansicht dreier Klägerinnen und Kläger alles nicht. Ein Holocaust-Überlebender sowie zwei Menschen jüdischen Glaubens, haben Klage eingereicht. Sie fühlen sich in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt. Und sie sind damit nicht alleine. Schon einmal wurde versucht, den Gedenkstein verhüllen zu lassen – ohne Erfolg. Allerdings wohnt keiner der drei Kläger im aktuellen Fall selbst in Lüneburg – das könnte ein Problem sein, glaubt Achim Doerfer. Er rechnet nicht damit, dass die Klage tatsächlich Erfolg haben wird. Er sieht aber auch andere Möglichkeiten, sich kritisch mit der Erinnerungskultur auseinanderzusetzen und einzubringen.
Über die Diskussion zum Denkmal und die jetzt eingereichte Klage spricht detektor.fm-Redakteurin Rabea Schloz mit ihm. Achim Doerfer ist Rechtsanwalt und beantwortet jede Woche die Frage: Ist das gerecht?