Meerschweinchen essen? Niemals. Kühe als Haustiere? Auch eher unüblich. Was Nutz- und was Haustier ist, ist vor allem mit der Zeit gewachsen und auch regional unterschiedlich. Und es gibt Tiere, die werden als beides angesehen – je nachdem, wen man fragt. Karpfen zum Beispiel, aber auch Vögel und Kaninchen. Gerade bei letzteren wird die Debatte besonders emotional geführt. Das ist zum einen die kulturelle und auch die persönliche Sicht. Und was sagt das Recht?
Es macht rechtlich gesehen einen Unterschied, ob ein Tier nun Haus- oder Nutztier ist. Zunächst aber gilt § 1 des Tierschutzgesetzes:
Hierfür ist es erst einmal egal, wo und wofür die Tiere gehalten werden. Der Grundsatz gilt auch für Haustiere. In der Nutztierhaltung allerdings stellt sich immer die Frage der Verhältnismäßigkeit: Ist (billiges) Fleischessen als Grund für Schmerz und Leid ausreichend? Nach aktueller Auffassung: ja.
Haustiere: Artgerechte Haltung wichtig
Die Intention der Haltung ist relevant. Nur sie definiert, in welche Kategorie ein Tier denn nun fällt. Halte ich die Tiere nur aus Freude an ihnen, oder will ich einen wirtschaftlichen Vorteil aus ihnen ziehen? Das muss dabei übrigens nicht immer die industrielle Massentierhaltung sein. Es reicht schon die kleine Privatzucht oder die Hausschlachtung für den Eigenbedarf.
Wie lässt sich diese Intention überprüfen und welche Regeln gelten für Haustierhalter, welche für Nutztiere? Darüber sprechen detektor.fm-Redakteurin Rabea Schloz und Rechtsanwalt Achim Doerfer.