Musterfeststellungsklage soll den Prozess vereinfachen
Am Montag hat in Braunschweig der erste Prozesstag im Dieselskandal begonnen. Stellvertretend für die rund 400 000 Klägerinnen und Kläger haben der ADAC und die Verbraucherzentrale geklagt. Wer ein manipuliertes Auto erworben hatte, konnte sich bis November 2018 der Klage anschließen. So sollten die Betroffenen Prozesskosten sparen und die Klagen noch bearbeitet werden, bevor der Betrug verjährt.
In den USA sind Sammelklagen, die ähnlich der Musterfeststellungsklage funktionieren, schon häufig erfolgreich gewesen.
Die Rechtsfolgen gehen in den USA viel weiter. Insbesondere geben die Sammelklagen denjenigen, die dort klagen, wirklich bis zum letzten Punkt ihre Rechte. – Achim Dörfer, Rechtsanwalt
Schon am Anfang erste Hürden
Mit dem Prozessauftakt in Deutschland werden aber einige Komplikationen deutlich, die das Verfahren mit sich bringt. So sind die manipulierten Autos unterschiedliche Modelle aus dem Hause Volkswagen und stammen außerdem von verschiedenen Händlern. Darüber hinaus liegt der Prozessverlauf mit der Übernahme durch die Verbraucherzentrale und dem ADAC nun nicht mehr in den Händen der Betroffenen.
Wenn diese Verbände meinen, einen Vergleich mit der Gegenseite schließen zu müssen, dann müssen die Verbraucher, die sich da angemeldet haben, das schlucken. – Achim Dörfer
Über den ersten Prozesstag im Dieselskandal und darüber, wie es weitergehen könnte, hat detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit Achim Doerfer gesprochen. Er ist Rechtsanwalt und bespricht jede Woche mit uns die Frage: Ist das gerecht?