Seit 1991 sind laut der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e. V. mindestens 289 obdachlose Menschen erfroren. Auch diesen Winter sind drei Obdachlose aufgrund der Kälte gestorben. Und die Zahl der wohnungslosen Menschen in Deutschland steigt seit 2009 stetig an.
Hilfe für Obdachlose
Viele Kommunen bieten im Winter im Rahmen eines Kälteschutzprogramms zusätzliche Hilfe an. So werden unter anderem vorhandene Schlafplätze in den Notunterkünften aufgestockt. Außerdem gibt es in vielen Städten sogenannte Kältebusse.
Werena Rosenke ist die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e. V. und nennt die Kältebusse eine „notwendige Ergänzung“ zu den bestehenden Einrichtungen. Dadurch können die Sozialarbeiter vor Ort Hilfe anbieten. Denn manchmal sind die Bedingungen in den Notunterkünften so schlecht, dass Obdachlose sie lieber meiden. In besonders kalten Tagen kann das jedoch lebensgefährlich sein.
Versäumnisse in der Politik
Gründe für die steigende Zahl der Wohnungslosen seien vor allem auf Versäumnisse in der Politik zurückzuführen, erklärt Werena Rosenke.
Wir haben unterm Strich zu wenig preiswerten Wohnraum. Und das ist Ergebnis einer verfehlten Wohnungspolitik. Gleichzeitig gibt es immer mehr Menschen, die auf preiswerten Wohnraum angewiesen sind. – Werena Rosenke
Über die aktuelle Situation der Wohnungslosen und wie wir in diesen kalten Tagen helfen können, darüber hat detektor.fm-Redakteurin Tina Küchenmeister mit Werena Rosenke gesprochen. Sie arbeitet bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenshilfe e. V. als Geschäftsführerin. Das Studiogespräch führte detektor.fm-Moderatorin Carina Fron.