German Angst
Auf der Angst-Skala liegen die Deutschen schon lange weit oben. Die „German Angst“ ist bei unseren Nachbarn zum geflügelten Wort avanciert. Denn die Deutschen liegen im Ranking um ein Streben nach Sicherheit ganz weit vorn. So versichern wir alles, was versicherbar ist, und haben den Sozialstaat erfunden. Ob das ganze nun ein Kriegstrauma ist oder in unserer DNA liegt, darüber wird noch immer diskutiert.
Dabei kann Angst durchaus auch positiv gesehen werden. Psychologen sagen, das Gefühl hilft uns bei der Orientierung. Jedoch kann sie pathologische Züge annehmen, wenn wir uns mit nicht greifbaren oder unlösbaren Ängsten beschäftigen. Wir fürchten uns zu oft vor Dingen, die so unwahrscheinlich sind, dass man diese Ängste fast schon als irrational bezeichnen kann.
Die Bedrohung von außen
Die größte Angst der Deutschen ist derzeit die Angst vor Terrorismus. Das zeigt die Karte der Woche des Katapult-Magazins. 2016 nannten sie 73 Prozent an erster Stelle, dicht gefolgt von der Furcht vor politischem Extremismus mit 68 Prozent.
Zu Beginn der Studie 1992 bis einschließlich 2014 tauchten diese Ängste noch nicht auf. Genannt wurden da eher wirtschaftliche und politische Themen wie steigende Lebenskosten oder Kosten für Steuerzahler durch die EU-Schuldenkrise. Auch die Sorge, dass sich eine Naturkatastrophe ereignet, taucht seit 2007 immer wieder regelmäßig auf.
Verschiebung der Ängste
Was es hingegen nicht mehr in die Top Drei der größten Ängste schafft, sind die persönlichen Sorgen. Bis 2007 haben sich viele darum gesorgt, dass sie schwer erkranken oder im Alter zu einem Pflegefall werden. Doch in den letzten Jahren stehen diese Sorgen nicht mehr an erster Stelle. Es scheint, globale Themen verdrängen immer mehr nationale oder persönliche Sorgen und Ängste.
Doch wovor haben wir eigentlich am meisten Angst? Dieser Frage ist das Katapult-Magazin nachgegangen. Tim Ehlers hat sich mit detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert über die Ängste und das Sicherheitsempfinden der Deutschen unterhalten.
Redaktion: Bernadette Huber und Laura Pientka