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Handelsblatt, süddeutsche und FAZ: Printmedien sind vertrauenswürdig. Grafik: Karte der Woche | Katapult Magazin

Karte der Woche | Glaubwürdigkeit deutscher Medien

Mehr als nur Schlagzeilen

Die Deutschen vertrauen vor allem Printmedien wie Zeitungen und Magazinen. Die öffentlich-rechtlichen Medien schwimmen im Mittelfeld. Weit abgeschlagen kämpfen die privaten Sender und die „Bild“ um Glaubwürdigkeit. Das zeigen die Zahlen einer neuen GPRA-Studie.

Die Glaubwürdigkeit deutscher Medien

Mehr Menschen als im vergangenem Jahr vertrauen den deutschen Medien voll und ganz. Gleichzeitig haben aber auch weniger Menschen Vertrauen in die Medienwelt. Ein Widerspruch? Eigentlich nicht.

In nackten Zahlen sieht es so aus: Im Global Trust Report 2015 gaben noch 47 Prozent der Befragten an, von der Glaubwürdigkeit der Medien überzeugt zu sein. 2017 sind es nur noch 45 Prozent. Verglichen mit den Zahlen von 2008 fällt auf, dass die Medien auf lange Sicht aber besser dastehen. Vor neun Jahren war nur ein Drittel der Befragten mit den Zeitungen, Radios und Onlineinformationsdiensten zufrieden. Allerdings ist die Gruppe derer, die den deutschen Medien nicht trauen, deutlich gewachsen. Waren es damals noch neun Prozent, ist es heute bereits jeder Vierte. Das liegt daran, dass die Gruppe der Unsicheren stark geschrumpft ist.

FAZ, RTL oder Bild

Zahlreiche Studien befassen sich mit der Glaubwürdigkeit von Medien. So auch die Erhebung der GPRA (Gesellschaft der führenden PR- und Kommunikationsagenturen in Deutschland). Das Katapult-Magazin hat sich die Zahlen einmal genauer angesehen. Im Vergleich zeigen die Daten, welchen Medien in Deutschland vertraut wird und welche um Glaubwürdigkeit kämpfen müssen. Grundsätzlich zählen die Befragten auf Printmedien und besonders auf Tageszeitungen. Am besten schneiden das Handelsblatt, die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Allgemeine ab, alle mit über 75 Prozent.

Unter den Glaubwürdigsten sind das Handelsblatt oder die Wirtschaftswoche, also Wirtschaftszeitungen- oder Magazine. – Tim Ehlers, Katapult-Magazin

Im Mittelfeld bewegen sich Magazine wie Focus, die Welt und das ADAC-Heft. Gleichauf sind außerdem öffentlich-rechtliche Sender. Den Glauben an private Sender haben die Meisten verloren, nur 41 Prozent trauen RTL und Co. Erstaunlich ist die Stellung der Bild: Weit abgeschlagen liegt die Zeitung, die vor allem für reißerische Schlagzeilen bekannt ist,  bei nur noch 17 Prozent. Das bedeutet im Vergleich zu 2012 Einbußen von 13 Prozent. Trotzdem ist die Tageszeitung laut statista.com mit einer Auflage von über 1,7 Millionen immer noch die stärkste überregionale Zeitung Deutschlands.

Man könnte vermuten, dass es daran liegt, dass die Leser einem Wirtschaftsmagazin keine politische Agenda unterstellen, anders als bei anderen Zeitungen. – Tim Ehlers, Katapult-Magazin

Wie glaubwürdig die Medien wirklich sind und welchen Medien die Deutschen glauben, weiß Tim Ehlers. Der Journalist mit den Schwerpunkten Framesemantik und Psycholinguistik hat mit detektor.fm-Moderator Lucas Kreling über die Entwicklungen gesprochen.

Tim Ehlers - schreibt für das Katapult-Magazin. Seine Schwerpunkte sind Framesemantik, Psycholinguistik und Politolinguistik.

schreibt für das Katapult-Magazin. Seine Schwerpunkte sind Framesemantik, Psycholinguistik und Politolinguistik.Foto: Katapult-Magazin
Die vertrauenswürdigsten Zeitungen haben deutlich zugelegt: Das Handelsblatt um 25 Prozent, die Wirtschaftswoche um 21 Prozent – die Bildzeitung hat hingegen um 13 Prozent nachgelassen.Tim Ehlers
Karte der Woche | Vertrauen in Medien 04:26

Redaktion: Barbara Butscher

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