Play
Müllinseln überall. Auf den Weltmeeren sammelt sich Plastik in sogenannten Müllstrudeln. Grafik: Karte der Woche | katapult-magazin
Bild: Karte der Woche | katapult-magazin

Karte der Woche | Müllinseln im Ozean

Zum Staat erklärt, um zu verschwinden

Auf den Weltmeeren treiben riesige Inseln aus Müll. Manche sind so groß wie Frankreich. Eine Initiative will nun eine von ihnen zum Staat erklären lassen und die Länder der Welt in die Pflicht nehmen.

Zivilisationsmüll auf den Ozeanen

Plastik ist überall. Auch auf den Weltmeeren sammeln sich Strohhalme, Plastiktüten und Co zu riesigen Müllinseln. Sie bedrohen nicht nur das Ökosystem der Ozeane. Auch für den Menschen sind die Müllansammlungen gefährlich. Denn kleinste Bestandteile, sogenanntes Mikroplastik, landen im Nahrungskreislauf und so am Ende auch beim Menschen.

Auch größere Teile werden Meeresbewohnern zum Verhängnis. Schildkröten verwechseln beispielsweise Plastiktüten mit Quallen. Und auch Seevögel sind von der massiven Meeresverschmutzung betroffen. Forscher gehen davon aus, dass bereits 93 Prozent der Eissturmvögel Plastikteile verschluckt haben.

Das Ausmaß der Meeresverschmutzung kann allerdings nur geschätzt werden. Eine Hochrechnung spricht von rund acht Millionen Tonnen Plastikmüll, die jährlich in die Ozeane gelangen. Manche Bestandteile sind dichter als Wasser und sinken auf den Meeresboden ab, andere bleiben an der Oberfläche und bilden jene Müllinseln.

Müll als Staat

Es gibt viele Ansätze, um Müllinseln zu beseitigen. Schwimmende Fangleinen sind ein Vorschlag, um den Müll abzufischen und zu recyceln.

Es gibt aber auch etwas skurrile anmutende Ansätze, die aber zumindest auf das Problem aufmerksam machen können. Umweltaktivisten haben beispielsweise bei den Vereinten Nationen eine Petition eingereicht. Mit ihr soll eine Müllinsel zum Staat erklärt werden. Bei einer Anerkennung als souveränes Territorium wären die UN-Mitgieder dann verpflichtet, den Müll zu beseitigen.

Es wurden Reisepässe entworfen und Geld und Briefmarken erstellt. Es gibt schon durchaus einige Sachen, die wichtig sind für das Kriterium als eigener Staat. Ich glaube aber, das größte Problem wird sein, dass es kein richtiges Festland ist. – Tim Ehlers, Katapult-Magazin

Wie groß ist das Problem der Müllinseln überhaupt? Und welche Lösungsansätze gibt es? Das hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Tim Ehlers vom Katapult-Magazin besprochen.

Tim Ehlers - sieht schwimmenden Plastikmüll nur als Spitze des Eisberges.

sieht schwimmenden Plastikmüll nur als Spitze des Eisberges.
Man darf nicht vergessen, dass schwimmfähiges Plastik nur rund 60 Prozent der globalen Kunststoffnachfrage ausmacht. Das heißt, 40 Prozent könnten sich noch am Meeresboden verstecken.Tim Ehlers
Karte der Woche | Müllinseln 05:24

Redaktion: Patrick Ehrenberg


Die „Karte der Woche“
in Kooperation mit

Schulferien in Europa: Die Grafik vom Katapult Magazin in dieser Woche.

macht Fakten statt gefühlte Wahrheiten.

Katapult gibt’s auch am Kiosk!

Und „Die Karte der Woche“ zum Hören gibt es überall, wo es Podcasts gibt. Auch bald bei Apple Podcasts.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen