Rauchen ist out
Früher galt Rauchen als schick, elegant und war Zeichen für ein selbstbestimmtes Leben. Heute haben Raucher ein deutlich schlechteres Image, die Zigarette hat ausgedient als Status-Symbol. Das bestätigt auch die Statistik. Die Zahl der Raucher geht fast überall auf der Welt zurück, allein in Deutschland in den letzten Jahrzehnten um gut 20 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass junge Menschen immer seltener zur Zigarette greifen und dann auch im späteren Leben nicht rauchen.
In Deutschland hat vor 25 Jahren noch jeder fünfte Jugendliche geraucht. Heutzutage sind das gerade mal noch zehn Prozent. – Sebastian Haupt
Es liegt aber auch daran, dass die Politik mittlerweile mehr und mehr gegen die Tabakindustrie vorgeht. Abschreckende Bilder auf den Zigarettenverpackungen sollen Käufer abhalten, in vielen Ländern wurde zudem die Tabaksteuer deftig erhöht. In Australien zum Beispiel zahlt man mittlerweile 27 Dollar für 20 Zigaretten, das sind umgerechnet 16,80 Euro.
Emanzipation als Antrieb der Tabakindustrie?
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Raucheranteil in der Bevölkerung zwar zurückgeht, es in absoluten Zahlen aber dennoch mehr Raucher gibt als in den vorangegangenen Jahrzehnten. Fast ausnahmslos haben die Männer hier die Nase vorn. In nur wenigen Ländern, wie beispielsweise Russland oder Litauen, sind es die Frauen, die mehr rauchen. Dabei ist die Zahl der rauchenden Frauen im 20. Jahrhundert zunehmend gewachsen.
Welche Rolle hat die Emanzipation bei der Entwicklung des Rauchens gespielt? Und wie sieht es heute mit der geschlechtlichen Verteilung unter den Nikotinabhängigen aus? Darüber hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Sebastian Haupt vom Katapult-Magazin gesprochen.