Aussteiger im tibetischen Bergland
An den Ausläufern des Himalaya, mitten im tibetischen Bergland, gibt es sie. Autonome, die sich jeglicher Staatsgewalt entziehen. Sie leben in einem Gebiet Südostasiens, das sieben Mal so groß ist wie Deutschland. Der niederländische Historiker Willem van Schendel taufte die Region „Zomia“.
Die Kurve geht ganz klar da hin, dass es sie bald nicht mehr gibt – Julius Gabele, Katapult-Magazin
„Zomia“ ist ein einzigartiger anthropologischer Forschungsgegenstand. Das denkt sich Professor James C. Scott als er 2009 ein Buch über die Region schreibt. Darin versucht er, den Mythos über die Anarchisten aus dem Bergland zu entschlüsseln. Außerdem will Scott vor allem zeigen: Eine Gesellschaft ohne Staat ist möglich.
Staaten breiten sich aus
Der technische Fortschritt von Ländern wie China bedroht die Autonomie der „Zomia“-Völker. Denn auch in Südostasien wollen Staaten die Völkergruppen assimilieren. Genauso wie während der europäischen Kolonialgeschichte, passiert das nicht immer freiwillig. Ob die indigenen Völker in „Zomia“ überleben können?
Über die Karte der Woche spricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen mit Katapult-Redakteur Julius Gabele.
Redaktion: Sebastian Blum