Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, hält die Vorbereitungen auf Katastrophen in Deutschland für unzureichend. „Ich möchte keine Schreckensszenarien entwerfen“, sagte sie der Augsburger Allgemeinen. „Für Extremfälle allerdings sind wir noch nicht ausreichend gewappnet.“
Deshalb will das Rote Kreuz zehn Materiallager mit Hilfsgütern einrichten. Dort sollen Zelte, Feldbetten, Kleidung, Medikamente und Lebensmittel für insgesamt 50.000 Menschen gelagert werden. Kosten sollen diese Maßnahmen rund 100 Millionen Euro.
Eine Strategie für den Ernstfall
Und tatsächlich bereiten sich Behörden auf Ernstfälle wie etwa Überflutungen oder auch Terroranschläge vor. Um in einem solchen Fall nicht unvorbereitet zu sein, entwickeln sie spezielle Strategien – zum Beispiel Evakuierungspläne, die Einrichtung von Lagern, die Bereitstellung von Hilfsgütern und eine Informationskette.
Man bereitet sich normalerweise nach dem 80-20-Prinzip vor. Das heißt, 80 Prozent der Fälle durchdenkt man und entwickelt auch im Detail liegende Pläne. Und bei 20 Prozent, das sind die sogenannten Schwarzen Schwäne, da hofft man, dass sie nicht eintreten, weil sie so selten sind, dass es diese Launen der Natur eigentlich fast nicht gibt. – Frank Roselieb, Institut für Krisenforschung an der Uni Kiel
Wie der Katastrophenschutz in Deutschland aufgestellt ist, darüber spricht detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Frank Roselieb. Er ist Direktor des Krisennavigators am Institut für Krisenforschung der Universität Kiel.
Redaktion: Sebastian Ernst