Essen ist politisch
Äpfel aus Neuseeland, Tomaten aus Marokko und Wein aus Kalifornien. Viele Produkte in deutschen Supermärkten haben eine lange Reise hinter sich. Auch Rohstoffe für Lebensmittel und Fertigprodukte werden immer häufiger aus dem Ausland importiert. In den meisten Fällen sind die Lebensmittel nicht ökologisch produziert, sondern stammen aus konventionellen Großbetrieben. Dieses globalisierte Agrarsystem sorgt für günstige Preise, bringt aber eine Menge Probleme mit sich. Lange Transportwege, der Anbau in Monokulturen, Massentierhaltung und der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden — all das ist schädlich für Umwelt und Klima. Expertinnen und Experten fordern deshalb dringend einen Umbau der landwirtschaftlichen Produktion.
Ist regional besser?
Die Globalisierung der Landwirtschaft hat dafür gesorgt, dass Städte nur noch in geringem Maße mit Lebensmitteln aus dem Umland versorgt werden. Dabei können regionale Strukturen helfen, Ernährung nachhaltiger und umweltfreundlicher zu machen. Welche Ansätze einer regionalen Ernährungswirtschaft am besten funktionieren, wird im Projektverbund KOPOS untersucht. Dabei werden Modellprojekte in den Blick genommen, die nicht nur regional, sondern auch ökologisch und fair produzieren.
Seit 2020 ist das Projekt „Bauerngarten“ Teil des KOPOS-Verbunds. An vier Standorten in Berlin werden hier jedes Jahr 1 500 Menschen mit frischem Ökogemüse versorgt. Sie mieten und bewirten ihr eigenes Stück Land, das Bauerngarten-Team bietet Schulungen an und kümmert sich um die Bewässerung. Im Sommer versorgen sich die Bauerngärtnerinnen und -gärtner also selbst mit handgezogenem Gemüse. Den Unterschied zum Supermarktgemüse kann man auch schmecken, sagt Bauerngarten-Gründer Max von Grafenstein:
detektor.fm-Moderatorin Charlotte Thielmann fragt Stephanie Wunder vom Ecologic Institut, ob regionale Lebensmittel die Antwort auf die Probleme der Ernährungswirtschaft sind. Sebastian Rogga vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) stellt den Projektverbund KOPOS vor. Außerdem besucht Charlotte den Bauerngarten Berlin Mette. Dort spricht sie mit Inhaber Max von Grafenstein, der Bauerngärtnerin Emily und dem Bauerngärtner Ole darüber, warum ihnen regionales Gemüse wichtig ist.