Kinderkrankheit auf dem Vormarsch
Die Maserninfektionen nehmen in Deutschland drastisch zu. In Berlin grassiert seit einigen Monaten eine Masernwelle. Allein im Januar hat es in Berlin fast 300 gemeldete Masernerkrankungen gegeben. In der vergangenen Woche ist sogar ein anderthalbjähriges Kleinkind in der Hauptstadt an den Folgen der Masern gestorben. Es war nicht geimpft. Die hochansteckende Infektionskrankheit wird von Viren ausgelöst und tritt vor allem bei Kindern auf. Masern werden von Mensch zu Mensch übertragen. Bekommen kann die Krankheit jeder, der sie noch nicht hatte oder der nicht ausreichend geimpft worden ist.
Die Symptome
Ausschlag, Entzündungen im Rachen und Bindehaut sind bekannte Symptome. Doch durch die Schwächung des Immunsystems kann es immer wieder zu Komplikationen mit anderen Erregern kommen. Dies kann zu Lungen- und zu besonders gefürchteten Gehirnhautentzündungen führen und sogar lebensgefährlich werden.
Eine hohe Impfquote ist vor allem für Menschen wichtig, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. Das können Asthmatiker, Diabetiker oder chronisch Kranke sein. Nur bei einer hohen Impfquote sind sie mit geschützt. Sinkende Impfquoten gefährden also diese Gruppe der Gesellschaft besonders.
Forderung nach Impfzwang
Die Massenerkrankung lässt die Debatte um den Impfzwang wieder aufleben. Die Meinungen gehen dabei weit auseinander. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte stellt noch eine zusätzliche Forderung auf: Nur Kinder, die einen kompletten Impfschutz haben, sollen Plätze in öffentlich geförderten Kindergärten bekommen. Über die Forderung und ihre Hintergründe hat Moderatorin Doris Hellpoldt mit Dr. Barbara Teichmann gesprochen. Die Kinderärztin arbeitet für den Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.
Redaktion: Nadja Mönch