Money, money, money
Was kostet die Unterkunft von Geflüchteten? Diese Frage hat sich das gemeinnützige Recherchezentrum Correctiv gestellt. Schließlich fordern die Kommunen vom Bund dafür eine Menge Geld.
Die Unterbringung von Flüchtlingen ist Ländersache. Jedes Bundesland hat dabei sein eigenes System. Niedersachsen oder Brandenburg übertragen die Aufgabe den Landkreisen und kreisfreien Städten. Nordrhein-Westfalen delegiert direkt an die Kommunen. Eine zentrale Kostenerfassung gibt es nicht. Die tatsächlichen Kosten auf Bundesebene basieren auf Schätzungen.
70 Antworten auf 400 Anfragen
Die Journalisten von Correctiv haben außerdem herausgefunden, dass die meisten Städte und Gemeinden gar nicht wissen, wie viel Geld sie für Flüchtlinge ausgeben. Von 400 Landkreisen haben auf die Anfrage von Correctiv nur etwa 70 geantwortet.
Bei den Städten, die einen Überblick über ihre Kosten haben, gibt es große Unterschiede. Die Kosten pro Flüchtling liegen im Monat zwischen 130 Euro und 1.100 Euro. Es gibt immer wieder Berichte über Geschäftemacher, die aus der Not Profit machen wollen.
1.500 statt 400 Euro – für die gleiche Unterbringung?
Ein konkretes Beispiel: Ein privater Dienstleister hat von der Stadt Oldenburg in Niedersachsen 400 Euro pro Monat für die Unterbringung eines Flüchtlings verlangt, von der Stadt Velbert in Nordrhein-Westfalen für die gleiche Leistung fast 1.500 Euro.
Wie kann das sein? Sind die privaten Dienstleister Ausbeuter der prekären Lage? Oder sind die Kommunen einfach unvorbereitet in ihr Verderben gerannt?
Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Anke Werner mit der Journalistin Julia Friedrichs vom gemeinnützigen Recherchezentrum Correctiv.