Was als friedliche Demonstration von Freunden und Familienangehörigen des vierfachen Vaters Mark Duggan im Londoner Stadtteil Tottenham begann, weitete sich zu Gewaltaktionen auch in den Städten Liverpool, Birmingham und Bristol aus.
Der Demonstrant Bryan Phillips bezeichnete die Gewalttaten als „Aufstand der Arbeiterklasse“. Viele Demonstranten nutzen den kostenlosen Messenger Dienst auf Blackberry-Handys um sich zum Protest zu formieren.
Vor 30 Jahren waren Problembezirke wie der Londoner Stadtteil Brixton schon einmal in den Schlagzeilen. Damals ging es um Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot und eine zunehmende Ghettoisierung. Der einzige Ausweg aus der Not: über Kunst oder Musik aufzusteigen.
Doch welche Motive haben die Randalierer jetzt? Gibt es Parallelen zu damals? Und ist das alles wirklich auf den Polizeieinsatz zurückzuführen, in dessen Folge Mark Duggan starb? Darüber sprechen wir mit Udo Seiwert-Fauti. Er ist deutscher Journalist, UK-Kenner und hat lange für die BBC gearbeitet.
Man muss wirklich einmal die britische Politik fragen: Was habt ihr eigentlich in den letzten 30 Jahren getan, um diese sozialen Auseinandersetzungen ernst zu nehmen und euch drum zu kümmern?