Neben den Klausuren sind Hausarbeiten wohl das größte Grauen für Studierende. Hat man für die Klausuren noch ein festes Datum, an dem man sie schreibt, müsste man an einer Hausarbeit eigentlich kontinuierlich arbeiten. Müsste. Die Realität sieht oft anders aus – und endet kurz vor Abgabe mit Panik.
Ob nun literweise Kaffee, Nacht-Produktivität oder Gruppe-Arbeit – das alles bietet die „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“.
Eine Idee bekommt Flügel
2010 kam die Idee der „Langen Nacht“ am Schreibzentrum der Europa-Universität Viadrina auf. 2011 beteiligten sich bereits fünf Schreibzentren aus ganz Deutschland. Mittlerweile versammeln sich unter dem Titel „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ mehr als 15 Institutionen, sogar einige amerikanische Schreibzentren sind vertreten.
Das Ziel sollte sein, die Prokrastination zu besiegen, gemeinsam zu schreiben in einer motivierenden und produktiveren Umgebung. Was man schreibt, ist egal: ob Hausarbeit, Abschlussarbeit oder Promotion, alles ist erlaubt. Deshalb kann es schon mal sein, dass neben den Studenten auch deren Dozenten sitzen.
Hausarbeiten – Schreibhilfe in Workshops
Die „Lange Nacht“ bedeutet für viele Uni-Bibliotheken auch, dass sie die ganze Nacht geöffnet haben. Neben der ruhigen Atmosphäre finden in separaten Räumen verschiedene Workshops und Schulungen statt. Diese befassen sich mit den wichtigsten Themen beim wissenschaftlichen Arbeiten: unter anderem können Studenten richtiges Zitieren und Recherchieren lernen, oder ihnen wird erklärt, wie sie Hilfsmittel wie Citavi oder Latex nutzen können.
Auch die Studienberatungen und psychologischen Dienste sind als Ansprechpartner vor Ort. Für die Verpflegung sorgen die Uni-Kantinen oder die Cafés in den Bibliotheken.
Ob die „Lange Nacht“ wirklich produktiver macht und vielleicht sogar den Knoten auf Dauer platzen lassen kann, weiß Studienberaterin und Mit-Organisatorin Bettina Niebuhr. Sie hat mit detektor.fm-Moderatorin Carina Fron darüber gesprochen.
Redaktion: Conny Poltersdorf