Einsame Jäger
Luchse leben in Wäldern und jagen dort ihre Beute vornehmlich nachts. In Europa sind sie aber auch lange selbst massiv gejagt worden. Zeitweise war der europäische Luchs sogar vom Aussterben bedroht. Allein deshalb begegnet man den Tieren in freier Wildbahn kaum. Außerdem sind sie Einzelgänger und haben auch wegen ihrer großen Reviere kaum Kontakt untereinander.
Umso erstaunlicher sind die Videoaufnahmen, die zwei Kanadiern gelungen sind. Sie haben festgehalten, wie zwei der Tiere sich begegnen und minutenlang kommunizieren. Dabei kommen sich die scheuen Tiere sehr nah und geben laute Schreigeräusche von sich.
Dass Luchse über Geräusche kommunizieren, ist sehr selten. Das passiert eigentlich nur während der Paarungszeit […] oder wie es wahrscheinlich auch im Video ist, dass zwei Männchen ihre Reviere verteidigen. – Moritz Klose, Wildtierreferent beim WWF
Rückkehr der Luchse
Umweltschützern ist es in den letzten Jahrzehnten gelungen, Luchse in Mitteleuropa wieder anzusiedeln. Theoretisch kann man also auch in deutschen Mittelgebirgen, wie dem Harz, auf die Tiere treffen.
Luchse sind ‚heimliche Waldbewohner‘, man bekommt sie also nur in den seltensten Fällen zu Gesicht. Zwischen 70 und 100 Tiere wohnen wohl derzeit in Deutschland. – Moritz Klose
Aber auch die neu angesiedelten Wildkatzen sind Gefahren ausgesetzt – allen voran illegale Jagd und Straßenverkehr.
detektor.fm-Moderator Christian Erll hat mit Moritz Klose von der Organisation für Natur- und Artenschutz WWF besprochen, was Luchse so besonders macht.