Eine „afrikanische Weltklimakonferenz“
Die COP27 werde eine „afrikanische“ sein, sagte der ägyptische Außenminister und diesjährige Präsident der Weltklimakonferenz Sameh Shoukry schon im Vorfeld der Eröffnung der Konferenz. Von allen Kontinenten ist Afrika der ärmste und gleichzeitig am stärksten betroffen von den Folgen des Klimawandels. Dabei liegt der CO2-Ausstoß aller afrikanischen Länder zusammen laut der Welthungerhilfe bei gerade einmal 3,3 Prozent. Länder wie China, die USA und Indien hingegen sind für die Hälfte der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.
Geld für den Wandel
Ganz oben auf der Tagesordnung steht in diesem Jahr auch wieder die Debatte ums Geld. Schon 2009 hatten die Industrieländer versprochen, ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar an die Länder des globalen Südens zu zahlen. Geld, um sich gegen den Klimawandel zu wappnen, um Bäume in Küstennähe zu pflanzen, damit das Land dahinter vor Überflutung geschützt ist, um die Landwirtschaft umzustellen, damit sie mit den anhaltenden Dürren klarkommt, und um Frühwarnsysteme für Extremwetterereignisse einzurichten. Von dem versprochenen Geld sind bisher allerdings nur 83 Milliarden US-Dollar gezahlt worden. Dr. John Asafu-Adjaye vom „African Center for Economic Transformation“ in Ghana sagt:
John Asafu-Adjaye kritisiert außerdem, dass von dem gezahlten Geld 60 Prozent an Projekte gehe, die CO2-Emissionen verringern sollen, und nur 40 Prozent für Maßnahmen der Klimaanpassung bestimmt seien. Dabei sind aus seiner Sicht genau die in der aktuellen Situation viel wichtiger.
In der aktuellen Folge von „Mission Energiewende“ sprechen detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew und detektor.fm-Redakteurin Sara-Marie Plekat über die 27. Weltklimakonferenz in Sharm El-Sheikh. Einblicke über die Situation in den afrikanischen Ländern und die Bedeutung der Konferenz für den Kontinent bekommen sie von Dr. John Asafu-Adjaye. Er ist leitender Wissenschaftler am „African Center for Economic Transformation“ in Ghana.