2017 fahren laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) rund 79.000 zugelassene Omnibusse auf Deutschlands Straßen. Die meisten davon sind Busse mit Dieselantrieb (76.334). Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VdV) zählt außerdem 886 Busse mit alternativen Antrieben, wie zum Beispiel einer Wasserstoffzelle, einem Dieselhybrid oder einer Batterie.
E-Bus nimmt Fahrt auf
Die Anschaffungskosten für einen E-Bus sind nach wie vor hoch. Und auch die Reichweiten sind noch verhältnismäßig gering. Trotzdem sehen immer mehr Städte die Lösung zur Emissionsfreiheit darin, ihre Busflotten zu elektrifizieren. Deutschlandweit testen bereits 45 Städte elektrisch betriebene Busse im öffentlichen Personennahverkehr. Auch, wenn viele dieser E-Bus-Projekte noch in der Testphase stecken, steigen immer mehr Städte gezielt auf den E-Bus um.
In Hamburg ist die Testphase schon vorbei. Für die Hansestadt steht fest: Die Zukunft des öffentlichen Personennahverkehrs ist elektrisch. Deswegen setzt sie den E-Bus bereits großflächig ein. 2030 soll die komplette Busflotte aus E-Bussen bestehen. Dafür werden nächstes Jahr 30 Busse der Hersteller Evo und Solaris in die Flotte integriert.
Wir glauben, dass es geht und gehen davon aus, dass diese Entwicklung weitergeht. Da sind wir sehr optimistisch, dass wir einen Lösungsweg finden. Ich kann nicht sagen, wie das in drei Jahren aussieht. Wir glauben, dass wir auf einem gutem Lösungsweg sind. – Christoph Kreienbaum, Pressesprecher der Hamburger Hochbahn
Beitrag zum Klimaschutz
Deutschland will klimaschädliche CO2-Emissionen bis 2030 auf 40 Prozent reduzieren. Und dafür braucht es eben vor allem eine Verkehrswende. Denn 84 Prozent der ausgestoßenen CO2 -Emissionen und des Stickstoffoxids kommen direkt aus den Auspuffen von Autos, Lastwagen und auch Dieselbussen. Eine Umstellung auf elektrische Antriebe für den Klimaschutz ist daher bedeutend.
Der ÖPNV trägt dazu bei. Er leistet einen Beitrag zu der Luftverbesserung in Städten, weil er Verkehre bündelt. Er ersetzt viele einzelen PKW-Fahrten. – Moritz Mottschall, Verkehrsforscher am Ökoinstitut in Berlin
Nötige politische Entscheidungen
Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland im Einsatz von E-Bussen hinterher. Großbritannien und die Niederlande sind da bereits fortschrittlicher.
Gerade hat sich die Bundeskanzlerin dafür ausgesprochen, dass Emissionsschutzgesetz so zu ändern, dass Stickoxid-Grenzwerte geringfügig überschritten werden können. Eigentlich wären aber strengere politische Vorschriften nötig, damit Hersteller, Städte und Verkehrsunternehmen auf alternative Antriebe umsteigen.
Lina Bartnik aus der detektor.fm-Redaktion ist in Hamburg E-Bus gefahren. Warum E-Busse ein sinnvoller Beitrag zum Klimaschutz sind, hat sie Moderator Christian Eichler erklärt.
Musik: Blood – Scott Buckley (CC BY 4.0)