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Der Gartenzwerg ist der Inbegriff der Spießigkeit. Ein Image, das die Kleingärten eigentlich ablegen wollen. Foto: Bornholm I / Bezirksverband der Kleingärten Prenzlauer Berg | Carina Fron
Bild: Bornholm I / Bezirksverband der Kleingärten Prenzlauer Berg | Carina Fron

Mission Energiewende | Der Kleingarten als Klimaretter?

Grüne Oasen für das Klima

Kleingärten verschönern nicht nur das Stadtbild. Sie helfen auch, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Dennoch droht vielen der Abriss.

Druck von außen

Unter dem Motto „Da wächst was“ setzen sich Gartenfreunde aus Pankow, Weißensee und dem Prenzlauer Berg gegen den Berliner Senat und Investoren zur Wehr. Die nämlich suchen nach neuem Bauland für die Stadt, die minütlich zu wachsen scheint. Und die zukünftigen Bauherren scheinen ihr Bauland gefunden zu haben: dort, wo sich Kleingarten an Kleingarten reiht.

Investor Arne Piepgras spricht davon, dass auf die 3.000-Hektar-Flächen rund 400.000 Wohnungen passen würden. Noch wurde den Kleingärtnern eine Schutzfrist bis 2020 zugesagt, doch ihre Zukunft wird bereits im Zusammenhang mit dem Kleingarten-Entwicklungsplan diskutiert.

Bornholm I / Carina Fron

Mit Plakaten, einem Internetauftritt und Einladungen an die umliegenden Bürger kämpfen die Kleingärtner um ihre Parzellen.Bornholm I / Carina Fron

Die Vorbehalte gegenüber Kleingärten haben ihren Ursprung teilweise auch in der Geschichte. So ein Domizil haben sich in der Vergangenheit vornehmlich sozial benachteiligte Leute geleistet. Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert hatte neben der Armut auch beengte Wohnverhältnisse und Mangelernährung zur Folge. Die Gärten waren eine Möglichkeit, dem zu entfliehen, mal durchzuatmen und selbst für gesundes Obst und Gemüse zu sorgen.

Gespräche über den Zaun

Klaus Neumann - ist Landschaftsarchitekt und emeritierter Professor an der Beuth-Hochschule.

ist Landschaftsarchitekt und emeritierter Professor an der Beuth-Hochschule.
Warme Städte führen zu Aggressionen. Deshalb erkennt man bei uns auch, dass bei heißem Wetter die Aggression der Autofahrer ins Unermessliche steigt. Das heißt, zu dem Begriff Klimawandel gehört auch das gesellschaftliche Klima, was im Bereich von Gärten, Kleingärten wesentlich besser ist.Klaus Neumann

Das ändert sich mittlerweile. Die Anlagen locken heutzutage immer mehr junge Familien an. Auch sie genießen die Gemeinschaft als Gegensatz zur Anonymität der Stadt. Zusätzlich können so auch die nachfolgenden Generationen lernen, dass zum Beispiel Äpfel und Gurken nicht im Supermarkt wachsen. Die Artenvielfalt unterscheidet die Kleingärten von vielen anderen Grünflächen. Die meisten Parks etwa können das nicht bieten.

Der Kleingarten als Klimaretter

Mit 3.000 Hektar machen die Kleingärten drei Prozent der Berliner Stadtfläche aus. Diese Flächen haben einen positiven Effekt auf die sie umgebenden Gebiete. Belege dafür liefert unter anderem der Deutsche Wetterdienst mit dem „Informationsportal Klimaanpassung in Städten, kurz INKAS„.

Es handelt sich dabei um ein Beratungsportal für Stadt- und Regionalplanung. Dort können die Verantwortlichen direkt die Auswirkungen von baulichen Maßnahmen in der Stadt sehen. Grünflächen sind zum Beispiel kühler als dicht bebaute Betonflächen und übertragen das auch auf ihre Umgebung.

Petra Fuchs - leitet den Bereich Stadt- und Regionalklimatologie beim Deutschen Wetterdienst.

leitet den Bereich Stadt- und Regionalklimatologie beim Deutschen Wetterdienst.
Solche grünen Flächen tragen in besonderer Weise dazu bei, dass das Stadtklima verbessert wird, dass die Aufheizung, der sogenannte Wärmeinseleffekt, abgemildert wird und dass damit ein bisschen dem Klimawandel entgegengewirkt wird.Petra Fuchs

detektor.fm-Redakteurin Carina Fron hat die Kleingärtner von „Bornholm I“ in Berlin besucht und sich mit dem Einfluss vom Kleingarten auf das Klima beschäftigt. Moderator Christian Eichler hat sie von ihren Erkenntnissen erzählt.

Mission Energiewende | Kleingärten 11:09

Musik: Time and Space – Scott Buckley (CC BY 4.0)


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"Mission Energiewende" ist eine Kooperation mit dem Ökostromanbieter LichtBlick und dem WWF

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