Vorbild beim Klimaschutz?
Die Deutsche Bahn hat den Klimawandel für sich entdeckt, und das nicht zuletzt zu Werbezwecken. In zahlreichen Marketingkampagnen poliert sie ihr Image als Vorreiter einer grünen Mobilitätswende.
So lässt sie etwa bekannte Poetry-Slammer in Werbevideos gegen den Klimawandel andichten oder streicht als Zeichen ihrer ökologischen Entschlossenheit kurzerhand ihre gesamte ICE-Flotte grün. Und wer eine BahnCard hat, fährt komplett mit Ökostrom.
Deutsche Bahn und Datteln 4
Nicht so richtig ins Bild des grünen Musterkonzerns passt es da, dass die Deutsche Bahn Großabnehmer des neu gebauten Steinkohlekraftwerks Datteln 4 ist. Ein Viertel ihres gesamten Strombedarfs wird sie ab diesem Sommer aus diesem umstrittenen Kohlemeiler beziehen. Damit wird die Bahn wohl bis in die nächste Dekade hinein noch mit fossiler Energie fahren.
Wie ernst meint es die Deutsche Bahn mit dem Klimaschutz also tatsächlich? Und wie passt Datteln 4 in die Klimastrategie des Konzerns? Das hat detektor.fm-Redakteur Yannic Köhler Philipp Kosok vom ökologisch orientierten Verkehrsclub Deutschland (VCD) gefragt.
Warum die Deutsche Bahn anderen europäischen Bahnbetrieben in Sachen Klimabilanz hinterherhinkt und was auch die Politik tun muss, um das zu ändern, dazu gibt Christian Böttger, Professor für Eisenbahn und Verkehrswesen an der HTW Berlin, Auskunft. Von seinen Erkenntnissen berichtet Yannic Köhler detektor.fm-Moderatorin Sophie Rauch in dieser Folge Mission Energiewende.