Was uns die Viruskrise gezeigt hat, ist, dass sie zum Großteil auf den Schultern der Frauen ausgetragen wurde. Die Krise ist nicht nur im Genus weiblich, sondern wird oft auch weiblich gelöst. Deshalb braucht es gendergerechte und feministische Lösungsansätze. Wenn die Care-Arbeit steigt, dann müssen patriarchale Wertsysteme aufgebrochen werden, um die steigenden Herausforderungen und Aufgaben gleichmäßig auf alle Schultern zu verteilen. Es braucht also eine gendergerechte Klimapolitik.
Ein Systemwandel für eine gendergerechte Klimapolitik
Der Schlüssel liege in einem Systemwandel, findet Julika Zimmermann. Nur dadurch könne der Planet gerettet werden. Sie arbeitet für die internationale Umweltorganisation Women Engage for a Common Future (WECF), die sich für Frauenrechte und Gendergerechtigkeit in der Umsetzung klimapolitischer Maßnahmen einsetzt.
Wir sollten uns klar machen, dass Unterdrückungs- und Ausbeutungsmechanismen alle nach dem gleichen Prinzip funktionieren, erklärt Zimmermann weiter.
Mehr Diversität für bessere Entscheidungen
Es brauche einen System- und Wertewandel, der eine Umverteilung von Aufgaben, Besitz und Entscheidungsmacht beinhaltet. Denn die sind häufig von männlichen Perspektiven dominiert. Es braucht also mehr Diversität und Intersektionalität bei den Personen, die Entscheidungen treffen.
In dieser Folge Mission Energiewende hat Sophie Rauch mit Julika Zimmermann vom Netzwerk WECF gesprochen. Sie haben sich darüber unterhalten, wie eine gendergerechte Klimapolitik aussehen kann, wieso gerade Frauen am stärksten von der Klimakrise betroffen sind und wie sich das Denken unserer Gesellschaft wandeln muss, damit Aufgaben und Entscheidungsmacht gerechter verteilt werden.