Kommt die Netto-Null zu spät?
Die Erderwärmung möglichst unter 1,5 Grad zu halten, dazu hat sich Deutschland im Rahmen des Pariser Klima-Abkommens verpflichtet. Um das zu schaffen, soll Deutschland bis 2050 klimaneutral werden — dann also nicht mehr CO₂ emittieren, als durch natürliches Senken, etwa Wälder oder Moore, ausgeglichen werden kann.
Allerdings mehren sich die Stimmen, dass das Jahr 2050 viel zu spät ist, wenn man das 1,5-Grad-Ziel ernsthaft erreichen will. Nach Berechnungen eines Forscherteams um den Klimawissenschaftler Joeri Rogelj vom britischen Imperial College, stehen die Chancen auf das 1,5-Grad-Ziel ziemlich schlecht, wenn die Welt sich mit der Klimaneutralität noch 30 Jahre Zeit lässt. Die Wahrscheinlichkeit, die Erderwärmung unter 1,5 Grad zu halten, liegt demnach nur bei etwa einem Drittel.
Ein ambitionierter Plan
Auf so ein unwahrscheinliches Glücksspiel wollen sich viele nicht verlassen. Die Klima-Initiative GermanZero fordert deswegen, dass Deutschland schon bis 2035 klimaneutral wird. Die Initiative um den Wirtschaftsinformatiker und Umweltaktivist Heinrich Strößenreuther hat einen Plan, wie das funktionieren soll.
Sie hat mit Klimawissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen einen ambitionierten Plan erarbeitet. Den möchte GermanZero nach der nächsten Bundestagswahl ins Parlament bringen – und dann im Grundgesetz verankern lassen.
Wie der Klimaplan von GermanZero genau aussieht, das hat detektor.fm-Redakteur Yannic Köhler mit Heinrich Strößenreuther, dem Gründer der Initiative, besprochen. Ob das ganze Vorhaben überhaupt realistisch ist, schätzt Klimaexperte Niklas Höhne vom NewClimate Institut ein. Von seiner Recherche berichtet Yannic Köhler detektor.fm-Moderatorin Sophie Rauch in dieser Folge Mission Energiewende.