Wie sind Hochwasserschutz und Landwirtschaft zu vereinbaren? Das ist eine der Fragen, die es momentan am Fuße des Schwarzwalds zu beantworten gilt. Denn dort plant die Stadt Freiburg den Bau eines Staudamms. Das Problem: Der Damm und das dazugehörige Regenrückhaltebecken sollen auf einem privaten Gelände entstehen.
Hochwasserschutz vs. Landwirtschaft
Die betreffenden Grünflächen gehören Baron Benedikt von Droste zu Hülshoff. Der Landwirt bewirtschaftet die Felder und nutzt das Gras, um Heu zu machen. Wenn der Staudamm kommt, so von Droste zu Hülshoff, dann sei seine Existenz bedroht. Denn durch den Bau würde er 80 Prozent seiner Nutzflächen verlieren. Die Stadt Freiburg hat längst Geld und Alternativflächen angeboten. Doch von Droste zu Hülshoff trotzt den Offerten und kämpft weiter für sein Stück Land.
Beispielhafter Konflikt für Klimawandel
Der Konflikt in Freiburg ist beispielhaft für die gesellschaftlichen Konflikte, die der Klimawandel mit sich bringt. Denn klar ist, dass der Hochwasserschutz für die dortige Bevölkerung wesentlich ist. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung prognostiziert, dass bis 2040 fünfzehnmal so viele Baden-Württemberger potentiell von Hochwasser gefährdet sein werden, wie heute.
Das betrifft vor allem Menschen, die in Tälern leben. Und davon gibt es in einer stark gegliederten Landschaft mit der Rheinebene im Westen, dem angrenzenden Schwarzwald und der Schwäbischen Alb im Osten, eine Menge.
detektor.fm-Redakteur Philipp Weimar ist in den Schwarzwald und nach Freiburg gefahren, um sich mit den Menschen vor Ort zu unterhalten. Dabei wurde ihm wieder bewusst, wie sehr der Klimawandel auch auf unser Zusammenleben wirkt. Und welche gesellschaftlichen Aufgaben die Häufung von extremen Wettereignissen provozieren kann. Zurück im detektor.fm-Studio hat Philipp seine Erlebnisse mit Moderator Christian Eichler geteilt.