Klima-Optimismus versus Klimaangst
Tagebuch schreiben, gute Nachrichten verbreiten, Hoffnung schöpfen: Mit dem sogenannten Klima-Optimismus wollen einige Menschen die Gesellschaft dazu bringen, sich mehr für den Kampf gegen den Klimawandel einzusetzen und den eigenen Alltag nachhaltiger zu gestalten. Die neue Zuversicht soll gegen Klimaangst helfen, die gerade unter jungen Menschen ein weitverbreitetes Phänomen ist. Sie machen sich Sorgen, wenn sie an die Zukunft denken, die durch den Klimawandel immer bedrohlicher wirkt. Die selbsternannte Klima-Optimistin Anne Therese Gennari sagt über sich, sie sei früher selbst eine wütende Aktivistin gewesen. Inzwischen sind viele Influencerinnen und Influencer auf TikTok unterwegs und tanzen zu guten Nachrichten — zum Beispiel, wenn die Population einer vom Aussterben bedrohten Art wieder wächst.
Der Klimawandel und die Psyche
Ob wir zuversichtlicher sind oder nicht, das hat auch viel damit zu tun, wie unser Gehirn auf die Klimakrise reagiert. Während einige Menschen sofort mit anpacken, sich organisieren, ihren Alltag verändern, fühlen sich andere wiederum wie gelähmt, haben das Gefühl, vor dieser großen Bedrohung machtlos zu sein. Wieder andere entwickeln Vermeidungsstrategien und führen ihren Alltag weiter wie gewohnt. Das heißt, der Klimawandel wirkt sich dabei sowohl auf die Psyche aus als auch umgekehrt die Psyche auf das Klima — wenn sie zum Beispiel ignoriert, wie unsere individuellen Handlungen sich auf die Klimakrise auswirken.
Inwiefern gute Nachrichten zu mehr Klimaschutz beitragen können und ob individuelle Veränderungen überhaupt gegen die Klimakrise helfen — darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew und detektor.fm-Redakteurin Jana Laborenz in dieser Folge von „Mission Energiewende“. Die Klima-Optimistin Anne Therese Gennari, erzählt, wieso sie glaubt, dass Scham und Wut uns nicht weiterbringen im Kampf gegen den Klimawandel. Und Anika Heck von den Psychologists for Future, erklärt, was das Problem mit guten Nachrichten ist.