Das gute Leben und wie es zu erreichen sei, das ist die Grundfrage der Ethik. Aber was macht eigentlich ein gutes und moralisches Leben aus? Um das näher zu bestimmen, braucht es die philosophische Reflektion. Universell gilt aber wohl, dass andere Menschen nicht zum eigenen Nutzen gefährdet werden dürfen.
Die nächste Generation
Genau diese Gefahr birgt aber der Klimawandel. Unsere momentanen Entscheidungen, also wie viel CO2 wir beispielsweise ausstoßen, haben Konsequenzen für andere Menschen. Sowohl für unsere Nachbarn als auch für folgende Generationen. Wie also handeln? Politisch ist diese Frage bereits beantwortet. Mit dem Pariser Klimaschutzabkommen haben sich die Staaten verpflichtet, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Wie viele Treibhausgase nur noch emittiert werden dürfen, damit das Ziel erreicht wird, das berechnen Klimawissenschaftlerinnen, mittels eines Emissionsbudget, das mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit das 1,5°C-Ziel einhält.
Handeln unter Unsicherheit
Für die Philosophie stellt sich dabei nicht nur die Frage, was genau der oder die Einzelne tun soll, sondern auch, wie wir diese Handlungen begründen. Bisher folgen die politischen Regelungen implizit vor allem der Theorie des erwarteten Nutzens – einem insbesondere in den Wirtschaftswissenschaften aber auch im Utilitarismus verbreiteten Ansatz für Entscheidungen unter Unsicherheit..
Was also tun? Der Moralphilosoph Eugen Pissarskoi von der Universität Tübingen beschäftigt sich mit Klima und Ethik. Er hat detektor.fm-Redakteurin Eva Weber diese und andere Fragen beantwortet, nachzuhören im Gespräch mit Mission Energiewende-Moderator Christian Eichler.
Anmerkung der Redaktion: Das erwähnte Beispiel im Beitrag funktioniert nur mit einer angenommenen Wahrscheinlichkeit von 99,99 Prozent und nicht mit den im Beitrag erklärten 99 Prozent. Wir bitten diesen Fehler der Redaktion zu entschuldigen.