Klimagerechtigkeit im globalen Süden
Im globalen Süden sind Menschen von der Klimakrise stärker betroffen als in den Ländern des globalen Nordens. Obwohl sie weniger zum Klimawandel beitragen, etwa weil sie weniger Ressourcen verbrauchen, spüren sie die Folgen viel stärker. Überschwemmungen, Dürren oder Stürme zerstören in ländlichen Regionen nicht nur die Ernte, sie zwingen Menschen auch zur Flucht, denn solche Naturkatastrophen zerstören immer wieder ganze Dörfer. Frauen trifft das besonders heftig: Sie haben oft nicht die finanzielle Absicherung, sich an einem anderen Ort ein neues Leben aufzubauen. Zudem sind sie nach Naturkatastrophen häufiger Gewalttaten ausgesetzt.
Statistik: Männer verursachen mehr CO2-Emissionen
Die Situation im globalen Norden ist zwar eine andere. Aber auch hierzulande lässt sich beobachten, dass Klimagerechtigkeit auch eine Frage der Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern ist. Ein Beispiel dafür ist die Mobilität in Deutschland: Männer haben statistisch gesehen einen größeren CO2-Fußabdruck als Frauen, weil sie zum Beispiel öfter mit dem Auto fahren als Frauen. Aber auch Maßnahmen für mehr Klimaschutz wie zum Beispiel der CO2-Preis treffen Frauen anders als Männer. Weil sie häufig weniger verdienen, können sie steigende Heizkosten oft schlechter stemmen. Dazu kommt, dass Frauen im Schnitt mehr Zeit zu Hause verbringen und deshalb insgesamt mehr heizen.
In der aktuellen Folge von „Mission Energiewende“ sprechen detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew und die detektor.fm-Redakteurinnen Felizitas Kuhnt und Sara-Marie Plekat über Klimagerechtigkeit. Was es für eine gendersensible Klimapolitik braucht, erzählt Gotelind Alber vom globalen Netzwerk Gender CC Women for Climate Justice im Podcast. Beyene Tassie von der Deutschen Welthungerhilfe e.V. und Vidhya Das, Mitbegründerin und Co-Leiterin von Agragamee, sprechen darüber, vor welchen Herausforderungen Frauen im globalen Süden stehen und wie sie unterstützt werden.