Der Kolonialismus – das ist die Zeit gewesen, in der europäische Staaten wie Deutschland, Großbritannien, Spanien und Frankreich in verschiedenste Teile der Welt expandiert sind und dort Gebiete für sich beanspruchten. Und zwar, indem sie die Menschen, die dort lebten, unterdrückten, vertrieben und ermordeten. Mit der Unabhängigkeit der meisten dieser kolonisierten Staaten deklarieren viele das Ende der Kolonialzeit. Allerdings hat die dadurch entstandene Weltordnung viele Auswirkungen auf die Gesellschaft heute. Das spiegelt sich besonders in der Klimakrise wider.
Klimakrise durch Ausbeutung und Sklaverei
Der Beginn des Klimawandels wird oft auf den Beginn der Industrialisierung datiert. Die hier geschaffenen Produktionsverhältnisse sind allerdings nur durch Sklaverei und Ausbeutung möglich gewesen. Beides ist auf den Kolonialismus zurückzuführen. Das bedeutet, dass die Staaten, die andere Gebiete kolonisierten auch eine besondere Verantwortung für die Folgen der Klimakrise haben.
Hinzu kommt: Die Länder des globalen Nordens sind für mehr als zwei Drittel der historischen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Während die Menschen im globalen Süden bereits jetzt schon viel drastischer von den Folgen der Klimakrise betroffen sind.
Kolonialismus in der Klimapolitik
Bei Entscheidungen in der internationalen Klimapolitik haben die ehemals kolonisierten Staaten oft kein oder wenig Mitspracherecht. So entstehen Maßnahmen, die die Folgen des Klimawandels zwar abmildern sollen, zum Beispiel durch nachhaltige Energiegewinnung, dafür aber Ressourcen aus dem globalen Süden nutzen.
In dieser Folge Mission Energiewende sprechen detektor.fm-Redakteurin Taiina Grünzig und Sophie Rauch darüber mit dem Politikwissenschaftler Joshua Kwesi Aikins. Er erklärt, wo genau sich Strukturen des Kolonialismus in der Klimapolitik fortsetzen. In welchem Zusammenhang der Begriff Umweltrassismus damit steht, das weiß Tonny Nowshin, Klima- und Degrowth-Aktivistin.
Alle Infos zur „BIPOC Climate Justice Conference“ findet ihr zum Beispiel hier.