Nachhaltigkeitsbewusstsein: ausgeprägt, aber fruchtlos?
Die „Fridays for Future“-Bewegung zeigt: Viele junge Leute sorgen sich um das Klima. Seit über einem Jahr fordern sie eine strengere Klimapolitik, die das Einhalten des Pariser Klima-Abkommens gewährleistet. Außerdem ist die Generation Z (Menschen geboren zwischen 1996 und 2015) die treibende Kraft hinter dem Anstieg von vegetarischer und veganer Ernährung. Jugendliche scheinen ein ausgeprägtes Nachhaltigkeitsbewusstsein zu haben.
Dem gegenüber steht das Konsumverhalten der Jugend. Soziale Teilhabe ist verstärkt von demonstrativem Konsum abhängig. Markenklamotten und neuste technologische Geräte sind Jugendlichen wichtig. Beim Kauf des neusten Smartphone wird die Tatsache, dass die Produktion zu massiven Umweltschäden führt, ausgeblendet. „Fast Fashion“ ist zu cool, als dass die damit einhergehende Ressourcenverschwendung vom Kauf der zehnten Jeans abhalten würde.
Das Nachhaltigkeitsbewusstsein der Jugend und die Frage, wie das Bewusstsein auch zu Taten führen kann, ist eine vertrackte Angelegenheit.
Mehr Weltverbesserer
Weniger „Fast Fashion“, mehr politisches Engagement. Wie kann das gehen?
Im Sommer 2020 hat Italien „Klimawandel und nachhaltige Entwicklung“ als Schulfach eingeführt. Die Auswirkungen und Ursachen des Klimawandels sollen in den Klassenstufen eins bis 13 vermittelt werden. Auch in Deutschland gibt es Stimmen, die mehr Schulbildung zum Thema Nachhaltigkeit und Umwelt fordern.
Neben einer Erklärung über den Status quo des Nachhaltigkeitsbewusstsein von Jugendlichen in Deutschland spricht detektor.fm-Redakteurin Marita Fischer mit Sofia Getzin von der Universität Zürich über das Nachhaltigkeitsbewusstsein von Jugendlichen im Globalen Süden. Klaus Schilling ist Bundeskoordinator der UNESCO-Projektschulen. Er erklärt, wie die Projektschulen das Nachhaltigkeitsbewusstsein der Jugendlichen stärken wollen.