Die Gemeinschaft Tempelhof
Seit der Unternehmer Wolfgang Sechser vor rund zehn Jahren mit einigen Gleichgesinnten die Gemeinschaft Tempelhof begründet hat, ist dort einiges geschehen. Inzwischen leben rund 150 junge und alte Menschen auf dem Gelände im Osten Baden-Württembergs.
Das erklärte Ziel der bunt gemischten Gemeinschaft ist es, ökologisch-nachhaltig und solidarisch miteinander zu leben. Das bedeutet auch, dass nicht jeder in das Dorf passt und Teil der Gruppe werden kann.
Wir haben ziemlich ausformulierte Werte. Und das ist für uns schon die Basis, dass die Werte jemanden anziehen. Das ist das, was uns bindet, das uns zusammenhält. – Marie Luise Stiefel, langjährige Bewohnerin des Dorfes
Nachhaltigkeit
Ähnlich wie viele andere alternative Gemeinschaften setzen auch die Menschen im Ökodorf Tempelhof auf weitgehende Unabhängigkeit und Selbstversorgung. Deshalb betreiben die Bewohner mehrere kleine Geschäfte, einige Werkstätten und es gibt eine Schule.
Außerdem bauen die Dorfbewohner in einer Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) ihr eigenes Obst und Gemüse an. Das bedeutet, dass zu Beginn der Saison alle gemeinsam darüber entscheiden, was über das Jahr angebaut wird. Das ist wichtig, denn schließlich werden die angebauten Lebensmittel direkt in der Großküche der Dorfkantine verarbeitet.
Das hat natürlich den riesigen Vorteil, dass die wahnsinnig viel von unseren Erzeugnissen verwerten können. Also, wir haben sehr wenig, eigentlich so gut wie keinen Abfall. – Maya Heilmann, Leiterin der SoLaWi
Gleichberechtigung
Neben der Nachhaltigkeit spielt auch Mitbestimmung eine große Rolle. Alle wichtigen Entwicklungen werden im Kreis der Gruppe diskutiert und anschließend abgestimmt. Bei elementaren Entscheidungen über die Zukunft des Dorfes gilt das Prinzip der Einstimmigkeit. Schon eine einzige Gegenstimme kann ein unter Umständen lange geplantes Projekt zum Scheitern bringen.
Wie kann man solidarisch und ökologisch nachhaltig leben? Redakteur Florian Lehmann hat das Ökodorf Tempelhof besucht und sich einen Eindruck davon verschafft. Über seine Erkenntnisse spricht er mit detektor.fm-Moderator Christian Eichler.