Die NGO Oxfam und das Stockholm-Environment-Institute haben kürzlich die Studie „Confronting Carbon Inequality“ veröffentlicht, die die soziale Ungleichheit in der Klimakrise aufzeigt. Angeschaut wurde sich der Zeitraum von 1990 bis 2015, in dem sich die klimaschädlichen Emissionen weltweit verdoppelt haben.
Das Ergebnis: Die weltweit reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung produzieren die Hälfte der CO2-Emissionen und die restlichen 90 Prozent die andere Hälfte. Und um das Ausmaß noch mal zu verdeutlichen: Das reichste Prozent hat mehr als doppelt so viel klimaschädliches CO2 ausgestoßen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zusammen.
Klimakrise verstärkt die soziale Ungleichheit
Genau diese Entwicklung vertiefe die bereits bestehenden Ungleichheiten, berichtet Ellen Ehmke von Oxfam Deutschland. Denn die Kleinbauern und Kleinbäuerinnen im globalen Süden hätten aktuell schon weniger Erträge durch die Auswirkungen des Klimawandels und würden damit auch weniger verdienen.
Ein Teufelskreis, aus dem man ausbrechen muss, indem die reichsten zehn Prozent lernen müssen, auf gewisse Luxusgüter zu verzichten – zum Beispiel: große Autos, viele Flugreisen und CO2-intensive Hobbys.
Reiche müssen mehr Verantwortung übernehmen
Kurz gesagt: Die reichsten zehn Prozent müssen mehr Verantwortung übernehmen, da sie trotz Verzicht und Einschränkungen die grundsätzlichen Menschenrechte verwirklichen könnten, so Ehmke weiter, „wie zum Beispiel ein Zuhause, das auch geheizt ist im Winter oder arbeitserleichternde Technologien für Frauen, die sehr viel Zeit mit Care-Arbeit verbringen.“
In dieser Folge Mission Energiewende spricht detektor.fm-Moderatorin Sophie Rauch mit Ellen Ehmke, die bei Oxfam Deutschland arbeitet und dort Expertin für soziale Ungleichheit ist. Gemeinsam sprechen sie darüber, wie die Klimakrise sozial-gerechter werden kann.