Quantität vor Qualität
Die Deutschen kaufen im Schnitt jedes Jahr 60 Kleidungsstücke, aber nur die wenigsten davon ziehen wir wirklich an. Rund 40 Prozent unserer Kleidung bleibt unangetastet im Schrank liegen. Oft sind diese Stücke Impulskäufe, angekurbelt von der Fast-Fashion-Industrie. Die produziert viele Kollektionen im Jahr, in immer kürzeren Abständen und für immer weniger Geld.
Gespart wird zum Beispiel an den Arbeiterinnen und Arbeitern in den Textilfabriken. Die Kleidung, die dort zusammengenäht wird, besteht hauptsächlich aus synthetischen Stoffen wie Polyester oder Elasthan – Produkte aus Erdöl. Aber auch Naturfasern wie Baumwolle oder Wolle sind in der Herstellung nicht ganz unproblematisch, der Anbau verbraucht viel Wasser und es werden Pestizide und Dünger verwendet, was sich negativ auf die Umwelt auswirkt.
Slow Fashion als Antwort
Die Slow-Fashion-Bewegung versucht der Fast Fashion entgegenzuwirken. Sie setzt auf nachhaltige Materialien wie Bio-Baumwolle, Leinen oder Hanf und achtet auf eine gute Verarbeitung. Im Ergebnis entstehen so Kleidungsstücke, die länger halten und länger getragen werden können – nachhaltige Mode eben.
Was so vielversprechend klingt, hat jedoch einen Haken: Slow Fashion ist im Vergleich zur Fast Fashion oft sehr viel teurer und erreicht daher deutlich weniger Menschen. Laut dem Slow-Fashion-Monitor 2021 des Marktforschungsinstituts Splendid Research achten 79 Prozent der Befragten auf die Nachhaltigkeit beim Kauf neuer Kleidung. Aber nur knapp acht Prozent der Befragten geben an, tatsächlich fair produzierte Mode zu besitzen.
detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew spricht mit den detektor.fm-Redakteurinnen Marita Fischer, Sara-Marie Plekat und Charlotte Müller darüber, wo unsere Kleidung hergestellt wird, wie sie nachhaltiger werden kann und worauf wir beim Kauf achten können.