Der weite Weg der Weihnachtsbäume
Die 28 Millionen Weihnachtsbäume haben einen weiten Weg hinter sich, bis sie an Weihnachten geschmückt werden. In Georgien werden die meisten Zapfen mit den Samen gepflückt und anschließend nach Deutschland importiert. Alleine der Transportweg stellt eine Belastung für das Klima dar. Anschließend werden die Samen in Baumschulen ein bis zwei Jahren gezogen und wachsen dann auf Weihnachtsbaumplantagen neun bis zehn Jahre weiter.
Sauermilch-Molke statt Pestizide
Bei den Plantagen gibt es jedoch Unterschiede. Konventionelle Produzentinnen und Produzenten setzen häufig Herbizide und Pestizide ein, um Unkraut und Schädlinge zu bekämpfen. Darunter können jedoch die Artenvielfalt und die Böden leiden. Auf Bio-Weihnachtsbaumplantagen wird auf diese Mittel verzichtet. Bio-Produzentinnen und -Produzenten setzen zur Schädlingsbekämpfung alternative Mittel wie Sauermilch-Molke ein und verwenden natürliche Dünger. Um Unkraut zu beseitigen, benutzen sie Spezialmähmaschinen und lassen Schafe auf ihren Plantagen grasen. Jedes Jahr werden nur ein Prozent aller Weihnachtsbäume unter Bio-Bedingungen produziert. Das Angebot für Bio-Weihnachtsbäume ist aber gestiegen: von weniger als 100 Verkaufsstellen im Jahr 2012 zu 700 im Jahr 2019.
Holzbaum oder Baum im Topf
Noch nachhaltiger als ein Bio-Weihnachtsbaum ist der Keinachtsbaum – ein Holzbaum zum Zusammenstecken. Das Einzige, was jährlich dabei ausgetauscht werden muss, ist das frische Tannengrün. Eine andere klimafreundliche Alternative ist der Weihnachtsbaum im Topf, der bei richtiger Pflege viele Jahre verwendet werden kann.
Wie ist die Klimabilanz von Weihnachtsbäumen? Darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew und detektor.fm-Redakteurin Lucia Junker in dieser Folge von „Mission Energiewende“. Zu Wort kommen Bio-Christbaum-Produzent Günther Marx und der Erfinder des Keinachtsbaums Nico Stisser.