Zug statt Flug
Nachhaltigkeit wird auch bei der Urlaubsplanung immer wichtiger. Mehr als zwei Drittel der Deutschen wünschen sich eine umweltverträgliche Reise. Doch der Wunsch und die Realität klaffen auseinander: Mehr als 40 Prozent der Reisenden nutzen für längere Urlaube immer noch das Flugzeug. Eine der klimafreundlichen Alternativen dazu ist der Zug. Der freie Physiker und Autor Sebastian Wilken hat diese Art des Reisens schon lange für sich entdeckt. Seit ungefähr zehn Jahren ist er auf allen möglichen Bahnstrecken quer durch Europa unterwegs. Seine Erfahrungen teilt er in einem Newsletter und Blog namens „Zugpost“.
Der Nachtzug feiert ein Comeback
Eine wichtige Rolle bei Fernreisen mit dem Zug spielen Nachtzüge. Sie galten bis vor Kurzem noch als überholt — die Deutsche Bahn etwa hat ihr Nachtzugangebot im Jahr 2016 komplett eingestellt. Nach dem Ausstieg versuchte die Österreichische Bundesbahn ÖBB, die Lücke zu schließen. Mittlerweile ist die Nachfrage nach Nachtzügen im deutschsprachigen Raum größer als das Angebot. Das führt zu hohen Preisen. So hat etwa die ÖBB bei ihren Nachtzugstrecken auf eine dynamische Preisgestaltung umgestellt, die sich nach Angebot und Nachfrage richtet. Die Preise für die verschiedenen Schlafwagenoptionen stiegen danach stark an. Autor Sebastian Wilken kritisiert in diesem Zusammenhang auch die Rolle, die Medien spielen, wenn sie einseitig über Nachtzüge berichten.
In welchen Ländern ist das Zugfahren komfortabel und einfach? Und wie kann man besonders günstig mit dem Zug durch Europa reisen? Darüber hat sich detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew für diese Folge von „Mission Energiewende“ mit dem Zugexperten Sebastian Wilken unterhalten.