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In dicht bebauten Großstädten entsteht Wohnraum auf dem Wasser. Wie hier zu sehen auf dem Elbekkanal in Hamburg. Foto: | Damian Poffet
In dicht bebauten Großstädten entsteht Wohnraum auf dem Wasser. Wie hier zu sehen auf dem Elbekkanal in Hamburg. Foto: | Damian Poffet

Monopol-Podcast | Design für die Zukunft

Wie wollen wir leben?

Die Form von Objekten gibt uns vor, wie wir sie benutzen. Aber auch Kommunikation und Beziehungen werden gestaltet. Damit hat Design auch das Potenzial zu manipulieren.

Viele denken bei Design zuerst an teure Möbelstücke oder futuristische Architektur. Dabei ist fast alles, was uns im Alltag umgibt, designt: vom Kugelschreiber über das Wasserglas bis hin zur Müslipackung. Aber Gestaltung kann noch viel mehr umfassen.

In der aktuellen Podcast-Folge stellen sich die Monopol-Redakteurinnen die Frage: Wie wollen wir leben?

Wir wollen wissen, wie wir in Zukunft leben, und da ist eben nicht nur die Frage, wie sieht die Kaffeetasse aus, sondern auch: wie sieht die Gesellschaft aus. – Elke Buhr, Monopol-Chefredakteurin

Gesellschaft gestalten

Der Ausgangspunkt von Design sind meistens ganz konkrete Problemstellungen. Das können auch große gesellschaftliche Herausforderungen sein:

Wie können wir in der Großstadt auf kleiner Fläche mit vielen Menschen zusammenleben? Können wir Kleidung produzieren, ohne Ressourcen und Menschen auszubeuten? Wie gestalten wir unsere Autofahrten, wenn der Wagen von selbst fährt?

Mitmachen durch Social Design

Damit überschneidet sich Design schnell mit anderen Berufen, die Gesellschaft gestalten – Städteplaner, oder auch Sozialarbeiter. Social Design ist ein relativ neuer Begriff für Gestaltung, die mehrere Akteure einbezieht. Einerseits wollen Unternehmen aus kapitalistischer Perspektive die Zielgruppe einbeziehen, um die Produkte noch besser auf sie zuzuschneiden. Andererseits kann sich etwa im Städtebau die Bevölkerung beteiligen.

Da verliert der Designer ein Stück von seinem Hoheitsanspruch, der Gestalter von Gegenständen oder Räumen zu sein, und wird zu einem Gestalter von Prozessen und Dialogen. – Friedrich von Borries, Designer und Designtheoretiker

Gestaltung ist politisch

In seiner aktuellen Ausstellung vertritt der Designer Friedrich von Borries die These: Alles ist Gestaltung und Gestaltung ist politisch. Wie Demokratie neu designt werden kann und wie uns Objekte im Alltag manipulieren, darüber spricht er in dieser Podcast-Episode mit detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert.

Friedrich von Borries - lehrt Designtheorie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.

lehrt Designtheorie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.
Man kann Beispiele geben, Gegenbilder schaffen, überhaupt das Vorstellungsvermögen, und zeigen: Es geht! Aber ob wir dann als Gesellschaft sagen: So wollen wir leben. Das wird auf einer anderen Ebene entschieden.Friedrich von Borries
Monopol-Podcast | Design für die Zukunft 45:05

Redaktion: Eva Morlang


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