Viele denken bei Design zuerst an teure Möbelstücke oder futuristische Architektur. Dabei ist fast alles, was uns im Alltag umgibt, designt: vom Kugelschreiber über das Wasserglas bis hin zur Müslipackung. Aber Gestaltung kann noch viel mehr umfassen.
In der aktuellen Podcast-Folge stellen sich die Monopol-Redakteurinnen die Frage: Wie wollen wir leben?
Wir wollen wissen, wie wir in Zukunft leben, und da ist eben nicht nur die Frage, wie sieht die Kaffeetasse aus, sondern auch: wie sieht die Gesellschaft aus. – Elke Buhr, Monopol-Chefredakteurin
Gesellschaft gestalten
Der Ausgangspunkt von Design sind meistens ganz konkrete Problemstellungen. Das können auch große gesellschaftliche Herausforderungen sein:
Wie können wir in der Großstadt auf kleiner Fläche mit vielen Menschen zusammenleben? Können wir Kleidung produzieren, ohne Ressourcen und Menschen auszubeuten? Wie gestalten wir unsere Autofahrten, wenn der Wagen von selbst fährt?
Mitmachen durch Social Design
Damit überschneidet sich Design schnell mit anderen Berufen, die Gesellschaft gestalten – Städteplaner, oder auch Sozialarbeiter. Social Design ist ein relativ neuer Begriff für Gestaltung, die mehrere Akteure einbezieht. Einerseits wollen Unternehmen aus kapitalistischer Perspektive die Zielgruppe einbeziehen, um die Produkte noch besser auf sie zuzuschneiden. Andererseits kann sich etwa im Städtebau die Bevölkerung beteiligen.
Da verliert der Designer ein Stück von seinem Hoheitsanspruch, der Gestalter von Gegenständen oder Räumen zu sein, und wird zu einem Gestalter von Prozessen und Dialogen. – Friedrich von Borries, Designer und Designtheoretiker
Gestaltung ist politisch
In seiner aktuellen Ausstellung vertritt der Designer Friedrich von Borries die These: Alles ist Gestaltung und Gestaltung ist politisch. Wie Demokratie neu designt werden kann und wie uns Objekte im Alltag manipulieren, darüber spricht er in dieser Podcast-Episode mit detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert.
Redaktion: Eva Morlang