Juden und Muslime – ein Spannungsfeld
Wie denken Muslime über Antisemitismus? In Berlin haben muslimische Kinder eine jüdische Mitschülerin angefeindet. Der Grund: ihr Glaube. Seitdem 2015 viele Geflüchtete aus arabischen Ländern nach Deutschland gekommen sind, warnt der Zentralrat der Juden vor zunehmender Judenfeindlichkeit. Wegen der jüngsten Vorfälle hat sich Josef Schuster, der dem Rat vorsteht, erneut zum Thema geäußert. Er ruft Schulen und Muslime dazu auf, sich gegen Judenfeindlichkeit einzusetzen.
Zwar haben Gewalttaten gegen Juden in den vergangenen Jahren in Deutschland zugenommen. Doch stimmt es, dass besonders Muslime jüdische Menschen wegen ihrer Religion attackieren?
Wir haben einzelne spektakuläre Fälle, die im medial-öffentlichen Raum große Wirkung zeigen. Wo viele Akteure sich zu den Ereignissen äußern. Und damit können wir, denke ich, davon sprechen, dass Antisemitismus gefühlt zugenommen hat. – Aycan Demirel, Direktor der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus
Was können wir tun gegen Antisemitismus?
In Deutschland kämpfen verschiedene Initiativen dafür, dass unterschiedliche Ethnien sich untereinander verständigen und zusammenwachsen. Dabei sind die Gründe für antisemitische Haltungen vielfältig. Viele muslimische Länder sehen in Israel einen Feind. Deswegen befürchten Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft, dass diese Ablehnung sich auch in Deutschland einen Weg bahnen könnte.
Durch die starke öffentliche Thematisierung sind die Schulen, Bildungsministerien und Schulämter permanent herausgefordert, im Bereich Aufklärung über antisemitische Vorurteile, aber auch über andere Vorurteile mehr machen zu müssen. – Aycan Demirel
Wie es tatsächlich um antisemitische Einstellungen muslimischer Communitys steht, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit Aycan Demirel gesprochen. Er ist Direktor von KIgA e.V.
Redaktion: Marie Flohr