Philipp Ther, der Historiker
Philipp Ther lehrt Geschichte an der Universität Wien. In seinem Heimatland Österreich ist gerade erst ein Wahlkampf zu Ende gegangen, in dem das allesbeherrschende Thema die Migrationspolitik war. Thers neues Buch „Die Außenseiter“ beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema Flüchtlinge. Allerdings hat er einen größeren Blickwinkel als bis zur Schließung der sogenannte Balkanroute im letzten Jahr.
Ther schreibt die Geschichte von Flüchtlingsströmen in Europa seit 1492 auf. In der Vergangenheit waren viel mehr Menschen auf der Flucht als heutzutage. Vor allem nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg waren Millionen von Menschen in Europa und insbesondere in Deutschland Flüchtlinge.
Ich glaube, es wäre gut zu wissen, dass es in früheren Zeiten ganz andere Krisen ganz anderen Ausmaßes gab. Die Umstände waren viel schlechter. Es gab eine allgemeine Not und dann kamen noch die Flüchtlinge dazu. – Philipp Ther, Historiker
„Die Außenseiter“ – worum geht’s?
Flucht und Integration gehören zu den beherrschenden Themen der Gegenwart. Sie sind ein maßgeblicher Grund für den Aufstieg rechtspopulistischer Parteien und drohen, die EU zu spalten. Ein Blick in die Tiefen der Geschichte „relativiert“ allerdings die Flüchtlingskrise des Jahres 2015. Seit 1492 die sephardischen Juden von der iberischen Halbinsel vertrieben wurden, ist Europa immer ein Kontinent der Flüchtlinge gewesen. – Suhrkamp Verlag
Über Flüchtlinge heutzutage und in der Vergangenheit sowie über sein neues Buch „Die Außenseiter“ hat der Historikier Philipp Theer mit detektor.fm-Reporter Christian Bollert auf der Frankfurter Buchmesse gesprochen.
Redaktion: Rewert Hoffer
N99 | detektor.fm auf der Frankfurter Buchmesse
Vom 11. bis zum 15. Oktober hat detektor.fm live von der Frankfurter Buchmesse gesendet. Am Stand „N99“ auf der THE ARTS+ haben wir spannende Gäste getroffen.