Sesame street, Sesamstraße oder Rue Sésame
Als 1969 die erste Folge der amerikanischen Serie „Die Sesamstraße“ angelaufen ist, hat wohl keiner mit dem riesigen Erfolg dieser Kinderserie gerechnet. Auch in Deutschland kann man die Serie seit mehr als vierzig Jahren sehen. Mit den kurzen 25-minütigen Folgen, Bilderbüchern und einer Trickfilmserie wurde die Sesamstraße die erfolgreichste Serie für Kinder im Vorschulalter.
Die Serie hat das Ziel, durch Kurzfilme und Sketche kleine Kinder spielerisch mit dem Leben vertraut zu machen. Es werden Momente aus dem Kinderalltag gezeigt, Dinge und Berufe erklärt und viel gesungen. Typisch für die Serie sind dabei die Puppen. Da es sich mit Jim Henson um den selben Erfinder wie bei der „Muppet Show“ handelt, sind die Figuren zum Teil die Gleichen.
Julia kommt
Die neueste Figur der amerikanischen Puppen-Serie ist Julia. Julia ist ein junges Mädchen und hat Autismus. Ihr erster Auftritt wird am 10. April in Amerika ausgestrahlt.
Bisher war Julia schon Teil von YouTube-Videos, Kinderbüchern und der Trickfilmserie. Ihre Figur geht auf die Initiative „Sesame Street and Autism“ von 2015 zurück. Julia ist eine relativ ruhige Figur, die sich sehr leicht Musiktexte merken kann und gerne singt.
Aufklärung oder Bildungsauftrag?
In den letzten Jahren hat man bei immer mehr Kindern in Amerika Autismus diagnostiziert. Mittlerweile soll eines unter 68 Grundschulkindern Autismus haben. Dabei ist die in der Serie gezeigte Form von Autismus nur eine Variante. Das Ziel der neuen Figur Julia soll es sein, Kinder auf die Krankheit aufmerksam zu machen – und sie toleranter werden zu lassen. Denn oft werden die betroffenen Kinder in der Schule von anderen Mitschülern gehänselt.
Doch nicht nur in der amerikanischen Serie gibt es neue Figuren, die die Kinder aufklären sollen. In Südafrika zum Beispiel gibt es eine Figur, die HIV-positiv ist.
Ob eine Fernsehserie einen solchen Bildungsauftrag überhaupt übernehmen kann, darüber spricht die ze.tt-Redakteurin Tasnim Rödder mit detektor.fm-Moderator Christian Eichler.
Redaktion: Conny Poltersdorf