Für Kinder und Heranwachsende sind Eltern oft die wichtigsten Bezugspersonen im Leben. Doch nicht jeder hat das Glück einer schönen Kindheit. Denn manche Eltern misshandeln ihre Kinder. Dabei ist nicht zwangsweise körperliche Gewalt im Spiel. Oft findet Misshandlung auf der seelischen Ebene statt. Eltern schaden ihren Kindern in solchen Fällen durch emotionale Manipulation.
Eltern mit zwei Gesichtern
Emotionale Manipulation ist tückisch, weil das Kind nie weiß, wie es sich verhalten soll. Ein Elternteil baut in solchen Fällen großen Druck auf die Gefühle des Kindes auf. Der Sohn oder die Tochter wird mit Schuldgefühlen überladen und das Selbstbewusstsein zerstört.
Die Betroffenen mussten sich immer in einer bestimmten Art und Weise verhalten, damit sie von den Eltern Zuneigung erhielten. Aber es war oft nicht eindeutig, wie. Die Eltern haben immer wieder ihre Erwartungen verändert. Das war für die Kinder unheimlich verwirrend. – Josefine Schummeck, ze.tt
Ein Kind, welches dauerhaft ein schlechtes Gewissen hat, lässt sich einfacher in bestimmte Verhaltensweisen drängen. Wenn das Kind daraufhin willkürlich mit Liebe belohnt wird, zementiert sich die emotionale Manipulation weiter.
Emotionale Manipulation in der Erziehung
Schuldgefühle lassen sich auch anders erzeugen. Es gibt verschiedene Maschen, mit denen Eltern ihren Kindern Verhaltensweisen aufzwingen. So rechnen einige für ihre Kinder geleistete Gefälligkeiten auf. Andere nehmen eine Opferrolle ein und erklären, wie schlecht das Leben und ihre Kinder zu ihnen sind. Wieder andere appellieren an überzogene Idealbilder, wie ein Kind zu sein hat.
Emotionale Manipulation ist nicht nur ein Problem in Eltern-Kind-Beziehungen, sondern auch in Partnerschaften. Wer bereits als Heranwachsender unter emotionaler Nötigung gelitten hat, kann dafür auch im Erwachsenenalter besonders anfällig sein. Für Betroffene ist es besonders schwer, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln.
Über dieses schwierige Thema und ihre Recherche dazu hat Josefine Schummeck von ze.tt mit detektor.fm-Moderatorin Carina Fron gesprochen.
Redaktion: Alexander Goll