Über zwischenmenschliche Kommunikation findet man endlos viele Ratgeber. Zu Recht, denn sie bestimmt maßgeblich unser Wohlbefinden und das der Menschen um uns herum. Eine besonders heikle Situation tritt immer dann auf, wenn es darum geht, Kritik am Gegenüber zu äußern, oder noch schlimmer: selbst zu empfangen.
Eigene Verhaltensweisen prägen
Dabei ist der Umgang mit Kritik nicht so schwer. Zudem klingen Tipps und Anleitungen der Experten im ersten Moment nicht mal besonders innovativ. Entscheidend ist, sich das Offensichtliche so anzueignen, dass ungesunde Routinen und Verhaltensweisen ersetzt werden.
Ein guter Tipp zur ersten Reaktion nach einem Feedback ist zum Beispiel: nachzufragen, was genau der Gesprächspartner damit meint. So gewinnt man Zeit und kann das Gesagte besser reflektieren. Sich also Zeit geben, um zu reagieren, statt aus einem Impuls heraus zu antworten. Das verschafft Klarheit.
Kritik richtig anwenden
Wenn man selbst Kritik übt, ist der wohl schwierigste Punkt, auf Emotionalität zu verzichten. Jedoch sollte gleichzeitig Empathie vermittelt werden. Dies gelingt am besten mit ganz konkreten und direkten Äußerungen.
Ebenfalls simpel, aber effektiv ist es, darauf zu achten, negative Kritik immer auch mit einer positiven Aussage zu koppeln. Sicher fällt einem etwas ein, was beim Kollegen oder Partner wertzuschätzen ist.
Auch die Ich-Perspektive ist beim Kritisieren von Vorteil. So impliziert man, dass es sich bei dem Geäußerten nur um den eigenen Eindruck handelt.
Wer fahrlässig Kritik äußert oder die falsche Tonalität oder falschen Worte wählt, der scheitert und verletzt sein Gegenüber womöglich. – Till Eckert
Konkret und zweckorientiert kritisieren. Zuhören, ohne direkte Rechtfertigung. All das ist keine Offenbarung für den Leser. Die Crux liegt darin, diese Umgangsformen im richtigen Moment auch zu benutzen.
Doch auch das ist erlernbar – beziehungsweise: eher trainierbar. Jedesmal, wenn man es schafft, in einer emotional geladenen Situation bewusst zu handeln, ist das ein Erfolg. Denn so lässt sich eine Art Selbstprägung vollziehen. Im besten Fall verwendet man am Ende intuitiv die konstruktiveren Kommunikationsweisen.
Wie diese aussehen können und worauf man dabei achten sollte, darüber hat Till Eckert von ze.tt mit detektor.fm-Moderator Eric Mickan gesprochen.
Redaktion: Bernadette Huber