Der Fall Gina-Lisa
Immer wieder werden ahnungslose Menschen Opfer von K.o.-Tropfen. Meist handelt es sich um Frauen, denen die Substanz in ihre Getränke gemischt wird. Zuletzt hat der Fall von Gina-Lisa Lohfink für Schlagzeilen gesorgt: Sie zeigte zwei Männer wegen Vergewaltigung an. An die Tat selbst kann sie sich nicht erinnern.
Lohfink vermutet, dass ihr K.o.-Tropfen verabreicht worden sind. Diese sind aber nicht mehr nachweisbar. Nun steht sie selbst wegen Falschaussage vor Gericht, erlebt aber auch eine Welle der Solidarität.
Was genau sind K.o.-Tropfen?
Unter dem Begriff K.o.-Tropfen werden verschiedene Drogen zusammengefasst, die einen Menschen bewusstlos, hilflos oder handlungsunfähig machen. Diese Drogen müssen dabei aber nicht immer flüssig sein, es gibt auch Tabletten und Pulver mit dieser Wirkung.
K.o-Tropfen sind deshalb gefährlich, weil sie in der Regel farb- und geruchlos sind. Die Täter mischen sie meist in Getränke, denn so ist der leicht salzig-seifige Geschmack kaum wahrzunehmen. Die Symptome: plötzliche Übelkeit, Schwindelgefühl, Gefühl der Willenlosigkeit, Einschränkung der Beweglichkeit und Erinnerungsstörung bis hin zu zeitweiligem Erinnerungsverlust.
Ich saß an der Bushaltestelle, hab‘ mich erbrochen und war offensichtlich nicht mehr ganz bei Sinnen. Und natürlich dachte jeder: „Die ist besoffen!“ – Marieke Reimann, ze.tt
Teilweise ist schon der Besitz solcher Drogen strafbar. Das gilt insbesondere für das als „Partydroge“ verbreitete GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure). In der Szene wird es unter Bezeichnungen wie „Liquid Ecstasy“ oder „Soap“ illegal gehandelt.
Immer häufiger berichten Frauen von K.o.-Tropfen in ihren Getränken. Auch ze.tt-Redakteurin Marieke Reimann hat das schon erlebt. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf spricht sie über ihre Erfahrungen.