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Netzhelden – Einfluss Kindheit auf Erwachsenenleben. Foto: Childhood | Dan Zen|flickr.com|CCBY2.0

Netzhelden | Einfluss der Kindheit auf das Leben

Schlechte Kindheit, schlechtes Leben?

Wie schaffen es Kinder aus schwierigen Verhältnissen, als Erwachsene ein normales Leben zu führen? Dazu hat ze.tt-Redakteurin Marieke Reimann recherchiert. Und kam zu optimistischen Ergebnissen.

Der Vater alkoholabhängig, die Mutter auf Antidepressiva, Scheidung, Krankheiten, Suizidversuche: Es gibt viele Dinge, die die Kindheit vermiesen oder frühzeitig beenden. Menschen mit einer schlechten Kindheit haben es schwerer im Erwachsenenleben, sind unglücklicher und verfallen sogar in dieselben Muster wie ihre Eltern – oder? Nicht unbedingt.

Schwere Kindheit führt nicht zwangsläufig zu unglücklichem Erwachsenenleben

US-amerikanische Forscherinnen haben herausgefunden, dass Kinder aus schwierigen Verhältnissen genauso ein intaktes Leben im Erwachsenenalter führen können. Ein Drittel der für die Langzeitstudie beobachteten Kinder geht später normalen Berufen nach und ist in festen Beziehungen.

Diese Menschen seien sogar stressresistenter und weniger schnell überfordert im Umgang mit Schicksalsschlägen als die anderen zwei Drittel der Teilnehmer – so die Ergebnisse. Letztere litten zum Teil später selbst an Alkoholsucht oder psychischen Krankheiten – ganz ohne schlechte Kindheit.

Wenn ich als Kind nie lerne, mit Stressituationen umzugehen, bin ich später womöglich überfordert. – Marieke Reimann, ze.tt-Redakteurin

Resilienz – so lautet der wissenschaftliche Begriff für die Fähigkeit, mit Schicksalsschlägen und Krisen umzugehen. Dabei beruhen 50 Prozent der Resilienz auf genetischer Veranlagung.

Stressresistenz hängt darüber hinaus zum einen von der eigenen Persönlichkeit ab – Optimismus, Tatendrang und hohe Sozialkompetenz zum Beispiel erleichtern die Lösung von Problemen und den Umgang mit Krisen. Zum anderen ist es entscheidend, ob während der Kindheit Vertrauensverhältnisse zu anderen Menschen bestehen.

Ältere Geschwister sind stressresistenter

Vertraute Personen müssen nicht zwangsläufig Vater oder Mutter sein. Andere Familienmitglieder, Freunde oder Lehrer können einem Kind aus schwierigen Verhältnissen sozialen Halt geben und damit auch eine Chance auf ein stabiles und glückliches Leben im Erwachsenenalter. Auch Kinder, die sich früh um ihre jüngeren Geschwister kümmern müssen, sind laut Forschern stressresistenter als andere.

Welchen Einfluss die Kindheit auf den Umgang mit Stress im Erwachsenenalter hat und warum Helikopter-Eltern das Leben ihrer Kinder nicht unbedingt erleichtern – darüber hat detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubeuer mit ze.tt-Redakteurin Marieke Reimann gesprochen.

Marieke Reimann - ist Redakteurin bei ze.tt.

ist Redakteurin bei ze.tt.
Die Erfahrungen, die man als Heranwachsender macht, trägt man sein ganzes Leben mit sich herum.Marieke Reimann
Netzhelden – Schlechte Kindheit, schlechtes Leben? 04:33

Redaktion: Friederike Rohmann

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