Das Smartphone – Gefährdung für Frauenhäuser
Frauenhäuser sind ein Zufluchtsort für Opfer häuslicher Gewalt. Dabei ist es essentiell, dass ihr Standort nicht öffentlich bekannt ist. Den Frauen soll ein Ort zur Verfügung stehen, an dem sie nicht gefunden werden können, wenn sie das nicht wünschen. Solch eine Maßnahme ist notwendig, um sie vor ihren Partnern zu schützen und weitere physische und psychische Gewalt zu verhindern.
Doch es gibt ein Problem. Mittlerweile hat fast jeder ein Smartphone – in der Regel mit einer Ortungsfunktion. Das erschwert es, die Standorte von Frauenhäusern geheim zu halten. Über verschiedene Apps und technische Mittel können die Smartphones der Opfer leicht geortet werden.
Auch mit einem ganz normalen Handy kann über irgendwelche Internetseiten relativ schnell und gegen einen kleinen Geldbetrag abgefragt werden, ortungsmäßig, welchen Sendemast das Handy zuletzt gewählt hat, um darüber SMS oder Nachrichten zu verschicken. – Andrea Bosch, Mitglied bei „Frauen helfen Frauen“
Das hat dazu geführt, dass die Gewalttäter, vor denen die Frauen eigentlich geschützt werden sollten, immer wieder herausfinden konnten, wo sie sich aufhalten. Und das ist nicht nur gefährlich für die Frauen, sondern auch für das Frauenhaus.
Sicherheit und Sozialleben
Die einfachste Lösung wäre es, den Frauen die Smartphones abzunehmen, solange sie sich im Frauenhaus befinden. Allerdings würde das ihre Situation weiter erschweren. Ohne ihr Telefon ist es schwierig, den Kontakt zu Familie und Freunden zu halten und ein normales Sozialleben zu führen.
Um dieses Problem zu lösen, hat sich der Stuttgarter Verein „Frauen helfen Frauen“ für seine Frauenhäuser ein Schutzkonzept überlegt. Damit wollen sie versuchen, den Frauen Sicherheit zu gewähren, ohne ihr Sozialleben stark einzuschränken. Wie genau das Konzept funktioniert, hat detektor.fm-Moderator Philipp Weimar Andrea Bosch gefragt. Sie ist Mitglied im Verein.