Autisten sind verschieden
Autisten sind eine sehr heterogene Gruppe. In Deutschland gibt es keine gesicherten Zahlen darüber, wie viele Autisten es gibt. Schätzungen gehen aber von mehreren hundertausend Autisten aus. Zahlen aus den USA zeigen, dass bei einem von 68 Kindern Autismus diagnostiziert wird, wobei Jungs beinahe fünfmal so häufig wie Mädchen betroffen sind.
Viele Autisten beschreiben den Autismus nicht als Krankheit, sondern als tiefgreifende Entwicklungsstörung. Es gibt frühkindlischen Autismus, auch Kanner-Autismus genannt und es gibt das Asperger-Syndrom. Etwa die Hälfte der Kinder mit frühkindlichem Autismus lernt das Sprechen nie, während bei Asperger-Patienten meistens keine Verzögerungen und Entwicklungsrückstände der Sprache auftreten.
Zwischen Hochbegabung und Sonderschule
Bei den verschiedenen Formen von Autismus gibt es große intellektuelle Unterschiede. Während viele Kinder, die am Kanner-Autismus leiden, intellektuelle Verzögerungen haben und häufig in eine Sonder- oder Förderschule gehen, zeigen Asperger-Patienten häufig Spezialinteressen und einige sind sogar hochbegabt. Sowohl Kanner- als auch Asperger-Autisten zeigen Schwierigkeiten im sozialen Umgang mit anderen und fallen häufig dadurch auf, dass sie Emotionen nicht deuten können oder sich selbst auffällig und unpassend verhalten.
Problem Arbeitslosigkeit
Weltweit schätzen die Vereinten Nationen, dass es etwa 67 Millionen Autisten gibt. 2008 hat die UNO den Welt-Autismus Tag am 2. April ins Leben gerufen. In diesem Jahr hat er sich mit dem Problem der Arbeitslosigkeit unter Autisten befasst. Studien zeigen, dass etwa 80 Prozent aller Autisten weltweit arbeitslos sind.
Mit Themen rund um Autismus beschäftigt sich das Magazin N#mmer. Dort schreiben bereits in der zweiten Ausgabe Autisten für Autisten. detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm hat mit Denise Linke, der Gründerin des Magazins und selbst Aspergerin, gesprochen.
Redaktion: Lisa Hänel