Lilly is 36 Jahre alt, Psychotherapeutin und lebt in Leipzig. Sie mag es „unkonventionell“, eine „gute Mundhygiene“ ist ihr aber wichtig. Lilly heißt natürlich anders, aber ihr Profil auf einer großen deutschen Datingplattform ist echt. Und dem „Matching-System“ zufolge würde sie hervorragend zum Verfasser dieser Zeilen passen. Der hat sich – zu Recherchezwecken – auf einigen Plattformen angemeldet.
Wirtschaftszweig Online-Dating
Denn die Partnersuche im Internet liegt voll im Trend: Angeblich hat jeder sechste Deutsche schon eine Datingplattform ausprobiert. Dazu gehören Angebote, die das lebenslange Liebesglück versprechen, ebenso wie solche, die eher „One-Night-Stands“ vermitteln.
Die meisten Angebote sind kostenpflichtig, die Abo-Gebühren betragen bis zu 400 Euro im Jahr. Mittlerweile ist daraus ein Wirtschaftszweig geworden; in Deutschland haben die Umsätze der Branche 2013 rund 200 Millionen Euro betragen.
Probleme mit Datenschutz
Viele Portale nutzen heute ein personalisiertes Matching-System. Damit das funktioniert, müssen Nutzer zahlreiche persönliche Daten herausgeben.
Dann sind zwar die angebotenen Flirtpartner auf die eigenen Wünsche zugeschnitten, einige Anbieter würden die Daten aber gern kommerziell weiterverwenden. Dem müssen die Nutzer explizit zustimmen – ansonsten ist das verboten.
Heiratsvermittler? Wie ein altes Gesetz die Abo-Gebühren kippte
Auch die Gebühren der Datingportale haben schon oft für Streit gesorgt. Besonders bei der Vermittlung fester Partner ist die Rechtslage obskur: Laut einem Hamburger Urteil sind Partnervermittlungen quasi Heiratsvermittler.
Nur: ein Gesetz aus dem Jahr 1900 regelt, dass Heiratsvermittler keinen Rechtsanspruch auf eine Entlohnung ihrer Tätigkeit haben. Eine Nutzerin hatte deshalb gegen die Gebühren geklagt und Recht bekommen.
Datingplattformen im Schnell-Check
detektor.fm-Redakteur Christoph Höland hat sich verschiedene Datingplattformen genauer angesehen und mit Nutzern gesprochen.
Worauf man als Suchende und Suchender achten sollten, erklärt er im Kollegengespräch mit Moderatorin Jennifer Stange.
Redaktion: Christoph Höland