Pflege-Branche in Deutschland
Deutschland wird älter und die Anforderungen an die Pflegebranche steigen. Doch der Pflege-Sektor kommt mit den nötigen Fachkräften für die steigende Nachfrage nicht hinterher. Eine von der Europäischen Union geförderte Studie hat den deutschen Pflegebereich international verglichen. Diese zeigt, dass eine deutsche Pflegekraft durchschnittlich für zehn Patienten zuständig ist, während das Verhältnis in Norwegen mit 1:4 deutlich niedriger ist.
Abwanderung statt Zuwanderung
Deutsche Pflegekräfte tendieren zunehmend dazu, in europäische Nachbarstaaten abzuwandern, in denen der Sektor nicht unter mangelndem Prestige, überdurchschnittlichen Arbeitsstunden und schlechter Bezahlung leidet.
Es ist vielmehr eine Art innere Migration. Viele Berufsangehörige entscheiden sich, nicht mehr in dem Beruf zu arbeiten. –Franz Wagner, Vizepräsident des Deutschen Pflegerates.
Im Vergleich zu dem Mangelnden Nachwuchs im Pflege-Sektor zeigt die erst kürzlich veröffentlichte Studie der Bertelsmann-Stiftung, dass nur jedes sechste Pflege-Unternehmen in den vergangenen drei Jahren effektiv im Ausland um neue Arbeitskräfte geworben hat. Grund hierfür sind meist der finanzielle Aufwand sowie die zeitliche Investition, die die Arbeitgeber in das Anwerben von ausländischen Fachkräften zusätzlich investieren müssen.
Was muss sich ändern?
Der Gesundheits- und Pflegesektor leidet unter einem zunehmenden Rückgang an Fachkräften. Was geschehen muss, damit die Branche neuen Zuwachs erfährt, hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel Franz Wagner gefragt. Er ist Vizepräsident des Deutschen Pflegerates.
Redaktion: Hannah Ziegler