Stetig steigende Eigenbeteiligung
Die Pflegeversicherung ist ursprünglich eingeführt worden, um eine gute Absicherung im Alter zu gewährleisten und die Kosten für die Beteiligten niedrig zu halten. Allerdings wird die Unterbringung Pflegebedürftiger in Heimen immer teurer. Die monatliche Eigenbeteiligung beträgt inzwischen rund 1.800 Euro im Monat. Das liegt vor allem daran, dass die Betroffenen ihre Pflegeleistungen inzwischen mitfinanzieren müssen.
Das war bei Einführung anders geplant. Der Gedanke war, dass der Pflegebedürftige nur Unterkunft und Verpflegung bezahlen sollte. Die Versicherung hat die Pflegekosten anfangs noch vollständig bezahlt. – Heinz Rothgang, forscht an der Universität Bremen zu Pflege, Gesundheit und Sozialpolitik
Pflegeversicherung auf dem Prüfstand
In der aktuellen Diskussion um eine Reform der Pflegeversicherung kommen immer wieder verschiedene Lösungsansätze zur Sprache. Die SPD spricht sich beispielsweise dafür aus, dass auch Beamte und Privatversicherte in die gesetzliche Pflegekasse einzahlen, um die zukünftig höheren Kosten zu decken. Auch die Finanzierung durch Steuergelder, der Ausbau der privaten Vorsorge oder sogar die Abschaffung werden immer wieder diskutiert.
Ich bin skeptisch, was eine Steuerfinanzierung der Pflegeversicherung angeht. Ich denke aber, dass sie wahrscheinlich kommen wird. – Heinz Rothgang
Über aktuelle Entwicklungen in der Pflegeversicherung hat detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Heinz Rothgang gesprochen. Er ist Professor an der Universität Bremen und forscht dort zum Stand der Pflege in Deutschland.
Redaktion: Florian Lehmann